Pokémon Go: Der Hype aus dem Handy
Smartphone Spiel
Obwohl die Neuauflage des Nintendo-Klassikers Pokémon in Deutschland noch nicht veröffentlicht worden ist, streifen bereits die ersten Spieler durch die Region und fangen die Mini-Monster. In den USA ist die App ein großer Erfolg - mit ersten kuriosen Vorfällen. Wir erklären, was das Spiel kann und was Ungeduldige beachten sollten.
Pokémon Go ist nichts für Stubenhocker. Das Spiel für das Smartphone funktioniert nach dem Prinzip der Augmented Reality. Es werden also digitale Inhalte der App in die reale Umgebung eingefügt. So laufen Pikachu und Co draußen herum und die Spieler müssen sich physisch zu ihnen bewegen. Von der heimischen Couch ist die Pokémon-Jagd eher schwierig.
Befindet sich ein Pokémon in der Nähe, vibriert das Handy und man kann es mit einem Pokéball fangen. Dank der Handykamera erscheint es auf der Straße oder direkt auf dem Schreibtisch des Kollegen. Ein erster Test in der Redaktion hat gezeigt, dass es trotz verzögerter Veröffentlichung bereits deutsche Pokémons gibt.
Auch die Pokéstops, an denen man die wichtigen Pokébälle bekommt, haben wir in redaktionsnähe entdeckt. So gibt es die Bälle, mit denen man die Mini-Monster fangen kann unter anderem an der St. Petri Kirche - laut App die "coolste Kirche in Dortmund".
Schon vor der Veröffentlichung spielen
Wer nun aus Deutschland im Google Play Store oder im Apple App Store nach dem begehrten Spiel sucht, wird noch enttäuscht. Der Grund für die verzögerte Veröffentlichung ist die enorme Nachfrage in den Ländern, in denen das Spiel bereits erhältlich ist. Die Server können mit dem Hype um das Spiel einfach nicht mithalten.
Allerdings können Besitzer eines Smartphones mit Android-Betriebssystem das Spiel außerhalb des Play Stores herunterladen. So werden auf verschiedenen Seiten sogenannte APK-Versionen des Spiels angeboten. Diese APK-Dateien ermöglichen es, Android-Apps unabhängig vom Play Store herunterzuladen und manuell auf dem Handy zu installieren. Für Apple-Nutzer ist es nicht ganz so einfach: Hier hilft lediglich eine lokale Apple-ID aus einem App Store in den USA, Australien oder Neuseeland.
Ungeduld birgt Gefahren
Jedoch ist dabei besondere Vorsicht geboten. Denn mit der manuellen Installation werden auch die Sicherheitsfunktionen des Play Store umgangen. So haben Betrüger leichtes Spiel und die IT-Sicherheitsfirma Proofpoint hat bereits einen Trojaner in den Spiele-Dateien entdeckt. Die infizierte Version von Pokemon Go lässt den Angreifer auf das betroffene Smartphone zugreifen.
Grundsätzlich kann man sich schützen, indem man die App bei einem Anbieter herunterlädt, dem man vertraut. So weist beispielsweise Chip Online auf die Sicherheitslücke hin und nennt den eigenen Download-Link sicher. Wer das Spiel bereits installiert hat, kann einen Blick auf die App-Details werfen, um zu erfahren, ob die eigene App betroffen ist. Laut Proofpoint weisen ungewöhnliche Berechtigungen wie beispielsweise der Zugriff auf den Browser-Verlauf auf eine infizierte Version hin.
Trotz sicherem Link, sollte man sich den frühen Download aber gut überlegen. Schließlich ist das Spiel noch nicht offiziell veröffentlicht worden. Und das aus gutem Grund: Sind die Server überlastet, verliert das Spiel für alle an Attraktivität und kann zur Hängepartie werden. Daher wird vermutet, dass die Hersteller gegen Schummelspieler vorgehen werden. Zum offiziellen Start könnten daher entweder die Fortschritte ungeduldiger Spieler gelöscht oder sogar der gesamte Account gesperrt werden.
Erste unerfreuliche Vorfälle in den USA
In den USA können die Spieler bereits ganz offiziell nach Pokémons fahnden. Und das führte bereits zu einer ersten skurrilen Geschichte: Auf der Suche nach einem Wasser-Pokémon fand eine Frau aus Wyoming, eine Leiche statt dem gewünschten Monster im Wasser.
Auch in Missouri wurde die Polizei auf den Plan gerufen: Dort haben jugendliche Täter Spieler zu entlegenden Pokéstops gelockt und ausgeraubt.