Pause oder Fortsetzung: Abstimmungen der Handballmannschaften könnten zu Problemen führen

© Ray Heese

Pause oder Fortsetzung: Abstimmungen der Handballmannschaften könnten zu Problemen führen

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Die Handballteams haben abgestimmt, ob sie weiterspielen oder eine kurzfristige Pause einlegen wollen. Die Szenarien bringen aber auch Schwierigkeiten mit sich. Eine Regel könnte jedoch Abhilfe schaffen.

Oberaden, Bergkamen

, 15.01.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Durch ein Votum des Handballverbandes Westfalen haben auch die Mannschaften aus dem Kreis Hellweg über eine Pause oder eine Fortsetzung des Ligabetriebs entschieden. Während die heimischen Männerteams einheitlich weiterspielen dürfen, müssen vier Damenmannschafen bis Ende Januar auf die nächsten Saisonspiele warten. Die Ergebnisse der Abstimmung könnten langfristig betrachtet aber zu einigen Schwierigkeiten führen.

Ein Punkt, der bei den Verantwortlichen ganz oben auf der Problem-Liste steht, ist die Verschiebung der Spiele. Denn in allen Staffeln, die nun in den kommenden Wochen eine „Zwangspause“ einlegen, fallen bis zu drei Partien aus. Und die werden erst am Ende der Saison nachgeholt.

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Hinzu kommt, dass über die restliche Saison hinweg Spiele mit Zustimmung beider Vereine aufgrund der Pandemie ebenfalls verlegt werden können. Dieses Szenario trifft den SuS Oberaden bereits beim ersten Spiel im neuen Jahr. Und der Verein ist nicht der Einzige, weiß Staffelleiter Bernd Kuropka. „Ich habe schon einige Verlegungsanträge von Mannschaften hier liegen, die durch die Abstimmung eigentlich spielbereit sind.“

Da die Liga jedoch spätestens am 30. Juni ihr Ende findet und mindestens 50 Prozent der Partien für eine Wertung absolviert werden müssen, könnte es durchaus zu Terminstress kommen, findet André Brandt, Coach der Damenmannschaften bei HC TuRa Bergkamen. Denn einige Spielerinnen und Spieler sind zum Zeitpunkt der Nachholspiele womöglich schon mit Urlaub oder Ähnlichem verplant.

Nachholspiele in aktueller Lage die fairste Lösung

Auch Thomas Rycharski betrachtet das Ganze etwas weiter in die Zukunft. „Vielleicht kriegen wir dann eine englische Woche. Und die Vorbereitung auf die kommende Saison könnte auch kürzer werden“, erklärt der Bergkamener Trainer seine Bedenken.

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Mats-Yannick Roth, Trainer beim SuS Oberaden, sieht in dem Szenario ebenfalls ein größeren organisatorischen Aufwand. Doch schlussendlich sei die Option, dass Spiele nachgeholt werden können, die fairste Lösung. „Es wäre unsportlich, die Punkte einfach mitzunehmen, wenn ein Team nicht antreten möchte. Der Gegner soll sich ja auch wohlfühlen.“ Eine ähnliche Meinung vertritt auch Thomas Rycharski: „Es ist überhaupt kein Problem, wenn die gegnerische Mannschaft nicht spielen will und kann, egal ob sie Bedenken oder womöglich einen positiven Coronafall hat.“

Besondere Regelung kann nicht spielberechtigen Mannschaften helfen

Bei den ganzen Nachholspielen und Zeitplanänderungen könnte eine Regel aber kurzfristig Abhilfe schaffen. Denn nicht nur spielberechtige Mannschaften haben die Möglichkeit, auf eine Verlegung zu plädieren. Im umgekehrten Fall dürfen Teams, deren Staffel bis Ende Januar eigentlich pausiert, in interner Abstimmung mit dem Gegner ihre trotzdem Spiele austragen.

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Auch André Brandt hat für die zweite Mannschaft von HC TuRa Bergkamen davon bereits Gebrauch gemacht – jedoch ohne Erfolg. „Ich habe unsere Gegner zwar kontaktiert. Die waren aber für eine Pause, sodass uns diese Regelung am Ende nicht trifft.“

Bis sein Team wieder ins Liga-Geschehen eingreifen kann, gehe es im Training mit Vollgas weiter. Und da man mit der ersten Mannschaft die Einheiten absolviert, sei auch viel Spielerisches dabei. „Wir bleiben auf jeden Fall im Rhythmus und fallen durch die Pause jetzt nicht in ein Loch“, gibt sich Brandt zuversichtlich für die kommenden spielfreien Wochen.