Parkende LKW bleiben Problem

Asselner Hellweg

Für Radfahrer gefährlich wird es, wenn der Fuß- und Radweg gegenüber der Einfahrt zum Rewe-Zentrallager am Asselner Hellweg von LKW zugeparkt ist, sie auf die Gleise ausweichen müssen und dann die Bahn kommt. Von einem Beinaheunfall mit der ihm entgegenkommenden Stadtbahn berichtet Anwohner Christian Schmitz, der mit Rad und Kinderanhänger unterwegs war.

19.05.2017, 16:17 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die LKW dürfen nicht auf dem Geh- und Radweg stehen, tun es aber trotzdem: Erscheint die Bahn, geraten die Radler schnell in brenzlige Situationen.

Die LKW dürfen nicht auf dem Geh- und Radweg stehen, tun es aber trotzdem: Erscheint die Bahn, geraten die Radler schnell in brenzlige Situationen.

„Glücklicherweise konnte ich rechtzeitig bremsen, der Bahnfahrer war auch umsichtig unterwegs“, erzählt er. „Der Rest des Weges ging dann in Schlangenlinien zwischen den LKW her. Mal über die Gleise, dann wieder über die Wiese.“

Vor Feiertagen und am Wochenende würden zehn Sattelzüge und mehr verbotenerweise dort stehen, schildert der Asselner. Die Notdurft werde in den Büschen und Feldern erledigt, Motoren würden wegen der Klimaanlagen laufen, Kühlaggregate vor sich hinbrummen. Der Hintergrund: Abends ab einer bestimmten Zeit dürfen die LKW nicht mehr auf das Rewe-Betriebsgelände fahren. Die LKW-Fahrer müssen sich nach einem Platz zum Übernachten umsehen. Doch auf dem Geh- und Radweg gegenüber dürfen sie nicht stehen. Das ist generell verboten, die Bezirksvertretung (BV) hat zusätzlich schon 2013 ein LKW-Parkverbot am Asselner Hellweg beschlossen. Christian Schmitz regt sich darüber auf, dass die Regeln nicht eingehalten werden und fordert häufigere Kontrollen von Ordnungsamt oder Polizei.

Brenzlige Situationen

Brenzlige Situationen mit Radlern in diesem Bereich seien ihm nicht bekannt, so Marc Wiegand, Sprecher der Dortmunder Stadtwerke (DSW21), auf Anfrage dieser Zeitung. Morgens, wenn die LKW auf die Einfahrt zu Rewe warteten, würden Autos auf die Stadtbahntrasse ausweichen. „Unsere Fahrer werden schon in der Ausbildung für diese Situation sensibilisiert.“ Auch fahre die Bahn dort nur 30 statt 50 km/h. Die Situation werde durch den baldigen zweiseitigen Ausbau entschärft. In dessen Zuge werde ein vier Meter breiter Geh- und Radweg eingerichtet, der durch einen Zaun von Straße und Trasse abgetrennt sei.

„Reines Wohngebiet“

Das Problem mit den parkenden LKW sei der BV seit Jahren bekannt, teilt Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka mit, ihn hätten allerdings in den letzten Jahren nur zwei Beschwerden von Radlern erreicht. Er selbst habe auf einer nächtlichen Rückfahrt mit dem Fahrrad von Brackel nach Wickede mit einem LKW-Fahrer diskutiert, der so schräg auf dem Geh- und Radweg stand, dass sich sogar die Bahn nur im Schritttempo vorgewagt habe. Im Nachgang habe es mehrere Gespräche mit der Polizei und dem Tiefbauamt gegeben.

Die Siedlung nördlich des Asselner Hellwegs gelte als „reines Wohngebiet“, deshalb müssten die Firmen dafür sorgen, dass sie ihr Lärmkontingent nicht überschreiten. Folglich würden sie ihre Tore schließen. „Die Laster sind ja nicht weg.“ Durch ihr Ausweichen auf umliegende Siedlungen oder den Hellweg entstehe noch mehr Lärm, als wenn sie aufs Betriebsgelände fahren würden, wo den Fahrern auch Toiletten und Waschräume zur Verfügung stehen, erläutert der SPD-Politiker die aus seiner Sicht absurde Situation. Mit dem Ausbau werde das Problem der Radler gelöst sein, nicht aber das der LKW-Fahrer.