Ordnungsamt verteilt 18 Knöllchen an der Friedrichsruher Straße

Parkplatzärger in Huckarde

In der Friedrichsruher Straße ist es dahin mit der Ruhe. Der Frieden in der Nachbarschaft ist schwer gestört. Nach einer Beschwerde schauten sich Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Parksituation an der Wohnstraße an. Das Ergebnis: 18 Knöllchen für die Besitzer falsch geparkter Fahrzeuge.

HUCKARDE

, 23.12.2016, 01:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Rolf Giesa und seine Nachbarn halten die Bürgersteige an der Friedrichsruher Straße für breit genug, um dort zu parken. Den Mitarbeitern der Verkehrsüberwachung im Ordnungsamt ist das aber weitgehend egal.

Rolf Giesa und seine Nachbarn halten die Bürgersteige an der Friedrichsruher Straße für breit genug, um dort zu parken. Den Mitarbeitern der Verkehrsüberwachung im Ordnungsamt ist das aber weitgehend egal.

"Seit 50 Jahren parken wir hier so, das war immer in Ordnung“, empört sich Wilfried Kretzki. „Man hätte uns ja vorher warnen können und nicht sofort Knöllchen verteilen müssen“, meint auch Rolf Giesa. Die Friedrichsruher Straße ist einer der Fälle, die es in den vergangenen Wochen vermehrt in Dortmund gab: Das Ordnungsamt greift plötzlich durch, wo es bislang wegschaut hat.

Die Parkregeln in Dortmund kann man so zusammenfassen: Parken ist nur auf Straßen und auf extra ausgewiesenen Flächen erlaubt. Der Bürgersteig einer jeden Straße ist also eigentlich tabu für Autofahrer. In vielen Wohnstraßen wird trotzdem seit Ewigkeiten in aller Ruhe auf Bürgersteigen geparkt, weil sich niemand beschwert.

Genug Platz für Fußgänger 

An der Friedrichruher Straße scheint sich nun jemand durch parkende Auto gestört gefühlt zu haben. „Dabei sind die Bürgersteige über vier Meter breit“, sagt Rolf Giesa, der die Breite selber nachgemessen hat. „Da bleiben über zwei Meter für die Fußgänger“.

Eine Nachfrage dieser Zeitung bei der Stadtverwaltung ergab aber, dass die Gehwegbreite für die Verkehrsüberwachung keine Rolle spielt. Wenn der Bürgersteig breit genug sei, könnte aber „das Straßenverkehrsamt des Tiefbauamtes durch entsprechende Beschilderung ein Parken legalisieren“, so Stadtsprecherin Heike Thelen.

Schulweg wird gefährlicher

Das kann den Frust der Nachbarn aber nicht mildern, im Gegenteil. Sie ärgern sich über die Ungleichbehandlung mit den Anwohnern anderer Straßen. So wurden an der Friedrichsruher Straße Knöllchen verteilt, als an der kreuzenden Junkersstraße in Sichtweite ebenfalls Autos auf dem Bürgersteig parkten, die kein Knöllchen bekamen.

Außerdem, so bestätigte die Stadt, habe sich die Beschwerde direkt auf eine Gefährdung der Kinder bezogen, die die Gilden-Grundschule besuchen. Deren Lehrer hatten auch einige der Knöllchen bekommen. Dieses Argument bringt Schulleiterin Sabine Volkmer auf die Palme. „Bis dahin war die Friedrichsruher Straße breit und übersichtlich. Jetzt stehen die Autos auf der Straße, die dadurch eng und unübersichtlich wird. Die neue Situation ist für Kinder viel gefährlicher.“

Auf der Straße parken

Was die Schulleiterin besonders ärgert. Seit langer Zeit versucht sie, Eltern davon abzubringen, ihre Kinder mit dem Auto vor die Schule zu fahren, was für ebenfalls gefährliche Situationen sorgt. Ihr Argument war der breite und übersichtliche Schulweg der Kinder. Dieses Argument hat der Beschwerdeführer Sabine Volkmer nun aus der Hand genommen.

Ein zweiter Besuch der Ordnungsamtsmitarbeiter ergab, dass die Anwohner mittlerweile korrekt parken, auf der Straße. Nach Angaben der Stadt gebe es bislang keine Probleme bei der Durchfahrt größerer Fahrzeuge, wie zum Beispiel Müllwagen.

Beschwerde über korrekt geparktes Fahrzeug

Den gleichen Ärger haben seit Mittwoch die Anwohner der Lilienthalstraße. Nach Angaben von Stadtsprecher Maximilian Löchter wurden nach einer Beschwerde 26 Verwarnungen erteilt und „Bürgergespräche“ geführt. Jetzt parken die Autobesitzer ihre Fahrzeuge am Fahrbahnrand. Lilienthal-Anwohner Horst Sieger ist nicht begeistert: „Wenn das erste Mal ein Rettungsawagen nicht rechtzeitig zum Seniorenhaus Zeppelinstraße kommt, gibt es sicher Ärger“.

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