
Kaan Akcay lief im Westfalenpokal gegen den Holzwickeder SC erstmals für den Königsborner SV auf. © Sebastian Reith
Neuzugang des Königsborner SV kommt von IG Bönen: „Will mit freiem Kopf Fußball spielen“
Fußball
Ein Spieler, der ursprünglich zur IG Bönen wechselte, spielt nun für den Königsborner SV. Jetzt spricht der Neuzugang über seine Vertragsauflösung bei der IG, seine Ziele beim KSV und einen anderen Ex-Club.
Kurz vor dem Saisonstart hat sich der Königsborner SV noch einmal doppelt beim kriselnden Fußballclub IG Bönen bedient. Der Landesligist sicherte sich unter anderem die Dienste eines Spielers mit Westfalenliga-Erfahrung, der erst vor dieser Saison nach Bönen gewechselt war. In seinem zweiten neuen Team innerhalb weniger Monate nimmt der Neuzugang des KSV gleich eine wichtige Rolle ins Visier.
Eigentlich wäre Kaan Akcay in den kommenden Wochen für die IG Bönen aufgelaufen. Doch die prekären Umstände beim Landesliga-Aufsteiger der Vorsaison führten bei mehreren Spielern zu einem Umdenken. So auch beim talentierten 21-Jährigen, der wie viele weitere Fußballer seinen Berufsspieler-Kontrakt auflöste.
Der Königsborner SV reagierte schnell und nahm Kontakt zu Akcay auf. Interesse von Seiten des KSV habe aber bereits schon länger bestanden: „Letztendlich hatten René Johannes (Sportlicher Leiter des KSV, Anm. d. Red.) und mein Berater Lars Rohwer schon länger Kontakt. Jetzt kam dann ein offizielles Angebot“, sagt Akcay.
Mit zwei Vereinen in kürzer Zeit war der Sommer für Akcay ereignisreich. Vor allem die Ungewissheit bei der IG Bönen brachte ihn schließlich dazu, noch einmal einen neuen Weg einzuschlagen. „Es ist schade, dass ein sehr gut funktionierendes Team, in dem man sich auch wohlfühlt, dann leider so auseinandergerissen wird. Aber ich will am Ende auch mit einem freien Kopf Fußball spielen. Daher freue ich mich jetzt auf die Zeit beim KSV.“
Kaan Akcay traf beim Startelfdebüt für den KSV beinahe ins eigene Tor
In der ersten Runde des Westfalenpokals am vergangenen Sonntag war er bei der 2:5-Niederlage gegen den Holzwickeder SC in der zweiten Hälfte erstmals im KSV-Trikot auf dem Platz zu sehen, nur zwei Tage später stand er im Kreispokal bei RW Unna erstmals in der Startelf – und hatte dort gleich einen Schreckmoment:
Ein missratener Rückpass aus knapp 25 Metern auf Torhüter Bastian Luncke rollte nur denkbar knapp am Tor vorbei. Das Eigentor blieb dem Neuzugang also erspart. „Ich wurde etwas überrascht angespielt, ich habe erwartet, dass der Torwart den Ball nach außen spielt, dem war aber nicht so und ich musste schnell reagieren. Am Ende hatte ich etwas Glück“, beschreibt Akcay die kuriose Szene.
Mit seinen Leistungen in den ersten beiden Auftritten war er insgesamt noch nicht ganz zufrieden: „Es war okay, aber noch nicht mein Anspruch. Ich muss noch eine Schippe drauflegen. Aber das wird sich bessern, wenn ich meine Mitspieler noch besser kennenlerne.“
Und was ist Akcays Anspruch? „Ich will viel spielen und eine wichtige Rolle einnehmen. Meine Entwicklung ist gut, aber da ist noch Luft nach oben, auch wenn ich schon einige Westfalenliga-Spiele auf dem Buckel habe.“ Diese bestritt er unter anderem für den BSV Schüren, wo er zuletzt jedoch nicht mehr glücklich war.
„Ich möchte in einem Team spielen, welches einen unterstützt und in dem man Spaß an der Sache hat. Das war in Schüren nicht immer so. Ich hatte oftmals im Training keinen Spaß und eine innere Unruhe. Ich bin noch jung und will mich weiterentwickeln, ich hatte das Gefühl, dass ich einen anderen Schritt gehen muss“, berichtet er.
Geboren und aufgewachsen im schönen Oberbergischen Land unter rheinischen Einflüssen, stets Kontakt ins benachbarte Sauerland, Familie und Studium im Siegerland und 2022 schließlich der beruflich bedingte Umzug ins Ruhrgebiet. Kurz gesagt: Eine Mischung aus allem! Der Sport war schon immer meine große Leidenschaft, vor allem der Fußball faszinierte mich schon früh. Über die Jahre ist das Interesse an zahlreichen Sportarten stetig gestiegen. Im Lokaljournalismus bin ich bereits seit vielen Jahren zuhause – als freier Mitarbeiter, Volontär und nun Redakteur.