Neuer Blick auf Flüchtlingslager im Internet
Einen neuen, bislang ungekannten Blick auf die Flüchtlingsnot eröffnet das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zusammen mit dem Internetkonzern Google ab sofort im Internet.
Die jetzt vorgestellte Internet-Anwendung Google Earth Outreach basiert auf dem Satellitenbilderprogramm Google Earth und dem Kartendienst Google Maps und gibt mit Zusatzinformationen einen detaillierten, vielfältigen Überblick über Flüchtlingskrisen weltweit sowie Hilfsprogramme. Internet-Nutzer können so einen virtuellen Besuch im Flüchtlingslager, etwa im Tschad, unternehmen.
Mit dem neuen Internet-Dienst können das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR und andere humanitäre Organisationen ihre Arbeit für Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene in abgelegenen Weltregionen besser veranschaulichen und planen, wie das Hilfswerk mitteilte. Internetnutzer können vom heimischen PC aus einen Blick ins Zentrum eines Flüchtlingslagers werfen, sich die Schule eines Lagers oder dessen Wasserversorgung ansehen. Zum Start der Kooperation gibt das UNHCR neue Einblicke in die Flüchtlingsnot im Tschad (mit Darfur), in Kolumbien und im Irak.
Das UNHCR möchte das Programm zudem als Hilfsmittel verwenden, um seine Arbeit besser mit anderen Hilfsorganisationen zu koordinieren. Zudem sollen so Vertriebene in Grenzgebieten schneller erfasst werden. Das neue Kartographie-Programm ermögliche es, die Situation der Flüchtlinge und die Arbeit von Hilfswerken in der ganzen Welt bekanntzumachen, sagte der stellvertretende UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Craig Johnstone. «Indem wir unsere Arbeit in ihrem geografischen Zusammenhang zeigen, können wir die Herausforderungen, denen wir uns am Ort gegenübersehen, und unsere Lösungen plastisch darstellen.» Nach UNHCR-Angaben haben mittlerweile 350 Millionen Personen «Google Earth» auf ihrem Computer installiert.
Informationen zur Anwendung: www.unhcr.org/googleearth