Erst ein Gehfehler, dann eine schallende Ohrfeige. Niclas Beckerling musste am Sonntag im Spiel gegen den TSC Kamen (2:3) ordentlich einstecken. Jetzt spricht der Spieler des SuS Oberaden über die Vorkommnisse rund um die Niederlage des SuS gegen das Ligaschlusslicht der A2.
„Er kommt von hinten und tritt mit in die Hacken. Dann bin ich zu ihm hin und meinte, was das soll. Da hat er sofort durchgezogen.“ So schildert Beckerling die Szene, in der er von TSC-Spieler Furkan Bahcekapili körperlich angegangen worden ist. Der Tritt und der Schlag sind in einem Video, das der Sportredaktion vorliegt, deutlich zu sehen. Der Schiedsrichter - auch das dokumentiert das Video - stand jedoch mit dem Rücken zur Szene und konnte die Tätlichkeiten nicht sehen.
„Ich habe den Schiedsrichter daraufhin informiert. Ich habe ihm mein Gesicht gezeigt. Das wurde sofort rot“, sagt Beckerling. Der habe laut dem Oberadener Stürmer jedoch darauf verwiesen, dass er handlungsunfähig sei, da er die Szene eben nicht wahrgenommen habe. Das Kreissportgericht nimmt sich wegen eines Sonderberichts des SuS Oberaden dennoch dieses Falles an und wird das Video vor einer Verhandlung sichten.
Mit der Aktion habe der 24-jährige Beckerling nicht gerechnet: „Ich habe nichts gemacht. Ich hoffe, ich habe die richtige Reaktion gezeigt.“ Dass er Bahcekapili vor dessen Schlag provoziert oder gar bespuckt habe, wie es Bahcekapili und dessen Vater behaupten, verneint Beckerling vehement: „Von mir ging überhaupt nichts aus. Ich wüsste nicht, dass ich im Vorfeld mit dem TSC-Spieler großartig aneinandergeraten bin. Dafür habe ich kein Verständnis.“
Zukunft beim SuS Oberaden ungewiss
Weil er keine Lust auf weiteren Stress hatte, gab es seitens Beckerlings sogar die Überlegung, sich auswechseln zu lassen. „Ich wollte mich vom Acker machen, habe dann aber doch durchgespielt, weil wir derzeit personell Riesenprobleme haben“, so der Offensivspieler. Dem SuS standen am Sonntag lediglich zehn Spieler der ersten Mannschaft zur Verfügung, Spieler aus der Reserve halfen darum aus.
Dass es sportlich derzeit alles andere als rund läuft für die Truppe vom Römerberg, weiß auch Beckerling: „Nach dem Winter ist bei uns viel passiert. Man merkt es auch im Training, dass die Saison bei uns irgendwie gerade im Sande verläuft.“
Wie es bei ihm persönlich weitergeht, wisse der Polizist noch nicht: „Ich lasse mir meine Zukunft noch offen und habe mich noch nicht entschieden, ob ich gehe oder bleibe.“ Er habe Anfragen von anderen Vereinen erhalten, weswegen der 24-Jährige keine voreiligen Schlüsse ziehen wolle: „Von einigen Spielern weiß ich, dass sie bleiben. Von anderen, dass sie gehen. Ich mache mir keinen Druck. Es ist ja auch noch ein bisschen Zeit für eine Entscheidung.“
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