VfK-Weddinghofen-Vorsitzender Manfred Frieg verteidigt die Abmeldung der zweiten Mannschaft.

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Nach Rückzug wegen Impfverweigerern im Weddinghofener Fußballteam: „Es hatte keinen Sinn“

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Der VfK Weddinghofen meldete im Februar eine Mannschaft ab, weil zu viele Spieler ungeimpft waren. Vorsitzender Manfred Frieg verteidigt das Vorgehen und hat den Kontakt zu einigen Spielern verloren.

Weddinghofen

, 05.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Manfred Frieg versteht es nicht. Der Vorsitzende des VfK Weddinghofen hat sich „sofort“ impfen lassen und macht „jede Woche“ mindestens einen Coronatest. Einige Spieler seiner Mannschaft waren da nicht so eifrig. Der Verein zog Konsequenzen. Wegen zu vielen Ungeimpften meldete der VfK Weddinghofen Anfang Februar seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb ab.

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Normalerweise wäre da die Rückrunde in die Kreisliga D gestartet. Doch nach der Ankündigung von Bergkamen, dass nur noch geimpfte und genesene Fußballer spielen dürfen, setzte der Vorstand des VfK Weddinghofen seiner zweiten Mannschaft eine Frist: Wenn die Spieler sich nicht bis zum 1. Februar impfen lassen, wird die Mannschaft abgemeldet. Spielertrainer Ufuk Civak solle sich mit dieser Nachricht an seine Mannschaft wenden und versuchen, die ungeimpften Spieler zu überzeugen - ohne Erfolg: „Der kam kurze Zeit später wieder auf uns zu und hat gesagt: Es hat keinen Sinn“, erzählt Frieg.

Der VfK Weddinghofen hat keinen Kontakt zu den Ungeimpften

Die Beweggründe der Spieler, sich nicht impfen zu lassen, kennt Frieg nicht. Kein Spieler hat auch nur versucht, sich bei ihm zu rechtfertigen. Trainer Civak möchte sich zu den Gegebenheiten nicht äußern. Er und fünf geimpfte Spieler der zweiten Mannschaft trainieren bis auf Weiteres mit der ersten Mannschaft des VfK.

Ufuk Civak war Spielertrainer der zweiten Mannschaft des VfK Weddinghofen. Aktuell muss er mit der ersten Mannschaft trainieren.

Ufuk Civak war Spielertrainer der zweiten Mannschaft des VfK Weddinghofen. Aktuell muss er mit der ersten Mannschaft trainieren. © Michael Neumann

Was mit den anderen Spielern ist, weiß Frieg auch nicht: „Die habe ich seitdem nicht mehr gesehen. Die haben nie versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen.“ Einige Spieler meldeten sich beim VfK Weddinghofen ab. Doch einige sind auch noch angemeldet. Mit diesen Spielern möchte Frieg in den nächsten Tagen Kontakt aufnehmen und besprechen, wie es weitergeht. Voraussetzung dabei: Die Spieler müssen geimpft sein.

Ursache für dieses radikale Handeln sind die Corona-Verordnungen der Stadt Bergkamen. Diese haben ein Auflaufen von Spielern verboten, die keinen 2G-Nachweis mitbringen. Diese Vorgaben werden sich aber wahrscheinlich in den nächsten Tagen ändern. Handelte der VfK Weddinghofen also verfrüht? Frieg widerspricht dem vehement: „Wir hätten ja nicht mehr spielen können. Und jedes Mal das Spiel ausfallen zu lassen, macht ja auch keinen Sinn. Das hätte uns ja keiner abgenommen.“

Vorsitzender Frieg zieht Konsequenzen und sieht sich nicht als Vorbild

Problematisch war vor allem die kleine Kadergröße des VfK II. Hier möchte Frieg zukünftig Konsequenzen ziehen: „Wir wollen auch zum nächsten Jahr eine zweite Mannschaft anmelden, dieses Mal auch mit mehr Spielern. Da sind wir dran.“ Civak würde dieses Team dann auch wieder trainieren.

Im Vereinsumfeld selbst hat Frieg für sein konsequentes Handeln viele positive Rückmeldungen bekommen: „Die meisten vom Verein fanden das richtig. Das ist auf jeden Fall so.“ Als Vorbild sieht er sich aber deshalb noch nicht: „Ich würde nicht sagen, dass ich ein Vorbild bin. Wir müssen nur in der aktuellen Lage sehr vorsichtig sein. Bald sind wir damit ja endlich durch.“

Mit dieser Hoffnung geht Frieg in den Saisonendspurt. Für die erste Mannschaft des VfK Weddinghofen heißt es da Abstiegskampf in der Kreisliga A. Am Sonntag geht es im Kellerduell zur zweiten Mannschaft des TuS Uentrop. Im A-Liga-Team seien alle Spieler geimpft.