Modellstädte und Ministerium beraten über Abgasverringerung
Im Kampf gegen zu viel Abgase in Innenstädten beraten Vertreter der fünf „Modellstädte zur Luftreinhaltung“ am Freitag mit dem Bundesumweltministerium über ihre Vorschläge. Die fünf Städte sind Mannheim, Reutlingen, Herrenberg, Bonn und Essen.

Abgase strömen aus dem Auspuff eines Autos. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv
Es sei in Berlin ein Treffen auf Arbeitsebene, bei dem auch der finanzielle Rahmen geklärt werden solle, sagte die Sprecherin der Stadt Essen, Silke Lenz, am Donnerstag. Über welche Vorschläge etwa beim Thema Nahverkehr konkret gesprochen wird, sagte sie nicht: „Am Freitag haben die Städte zum ersten Mal die Möglichkeit, mit dem Ministerium über die eingereichten Vorschläge zu diskutieren.“ Mit konkreten Ergebnissen wurde nicht gerechnet.
Die Bundesregierung will die Luftqualität in den Städten mit einem Bündel von Maßnahmen verbessern - auch auf Druck der EU-Kommission. Die drei „Modellstädte“ in Baden-Württemberg beispielsweise hatten Vorschläge zur Senkung der Stickoxidbelastung bereits im März vorgelegt. Weder Herrenberg noch Reutlingen oder Mannheim forderten dabei einen vollkommen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, wie es ursprünglich vom Bund angedacht worden war. Eine Ausweitung und Verbesserung des ÖPNV-Angebots wird jedoch von allen angepeilt. Letztlich ist entscheidend, wie viel Geld der Bund wofür beisteuert.
Das „Handelsblatt“ zitierte aus einem Maßnahmenkatalog, der etwa im Nahverkehr von Bonn und Reutlingen ein Jahresticket für 365 Euro im Jahr vorsehe. In Essen sollen Neukunden für ein 30-Monate-Ticket nur noch die Hälfte zahlen. Mannheim wolle seine Preise um bis zu ein Drittel senken. Herrenberg schlägt vor, ein „City-Monatsticket“ um 50 Prozent günstiger anzubieten. Es gebe keinen neuen Stand, hieß es in Herrenberg auf Anfrage. Die Vorschläge seien vor Monaten vorgelegt worden, beschlossen sei noch nichts. Nach Angaben von Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz handelt es sich um Bausteine, etwa um ÖPNV-Preise zu senken und umweltfreundliche Busse anzuschaffen.