"Make our planet great again" - Reaktionen zu Trump
Pariser Abkommen
Das internationale Echo auf Trumps Beschluss, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, ist verheerend. Ob aus der internationalen Politik, in den USA von den Demokraten oder in den sozialen Netzwerken von der Prominenz. Twitter-Königin Joanne K. Rowling nutzt sogar eine deutsche Zeitung für eine eher vulgäre Nachrichten an Trump.
Mit dem angekündigten Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hat sich US-Präsident Donald Trump international ins Abseits gestellt. Die Reaktionen auf die Entscheidung fielen verheerend aus.
Die Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Italiens erteilten der von Trump geforderten Neuverhandlung des internationalen Regelwerks eine deutliche Absage. Sie seien der festen Überzeugung, dass das Übereinkommen nicht neu verhandelt werden könne, teilten sie in einer gemeinsamen Erklärung mit. In China wurde der Ausstieg der USA als „globaler Rückschlag“ bezeichnet.
Die internationalen Stimmen zum Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen
Auch Trumps Vorgänger Barack Obama äußerte sich deutlich. „Diese Regierung schließt sich einer kleinen Handvoll Nationen an, die die Zukunft verleugnen.“ Die unterlegene demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton bezeichnete die Entscheidung ihres Rivalen als „historischen Fehler“. Der Rückzug von Paris lasse amerikanische Arbeiter und Familien zurück.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron)
Trumps Alleingang könnte eine Kettenreaktion auslösen
Der Klimapakt von Paris sieht vor, die gefährliche Erderwärmung in einem weltweiten Kraftakt in den nächsten Jahrzehnten zu bremsen - und damit auch dramatische Folgen wie Dürren und einen Anstieg der Weltmeere. Das Abkommen gilt als historisch, weil sich erstmals fast alle Länder beteiligen. Die USA sind nach China der weltweit zweitgrößte Produzent von Treibhausgasen.
Es wird befürchtet, dass Trumps Alleingang eine Kettenreaktion auslöst und sich auch andere der 195 Unterzeichnerstaaten vom Klimaschutz verabschieden.
Trump hatte den Ausstieg seines Landes aus dem Abkommen bereits während seines Wahlkampfs zum Thema gemacht. Seine harte Linie unter der Devise „Amerika zuerst“ setzt er mit dem Beschluss fort. Die Entscheidung ist die bislang folgenschwerste in seiner Amtszeit. Seinen Kritikern versprach Trump, die USA würden das umweltfreundlichste Land der Welt werden.
Pittsburgh wehrt sich gegen Trump und will Emissionsvorschriften weiter umsetzen
Der wegen der Russland-Affäre schwer angeschlagene Präsident verspricht sich von seiner Ankündigung auch innenpolitischen Rückenwind. Man müsse den amerikanischen Arbeiter wieder in den Mittelpunkt stellen, sagte Trump. „Ich wurde gewählt, um Pittsburgh zu repräsentieren, nicht Paris.“
Dass der Bürgermeister der Stadt auf diesen Spruch reagiert, hatte Trump wohl nicht erwartet: Aber Bill Peduto, Bürgermeister Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania, ist empört. Der 52-Jährige will sich und seine Stadt nicht von Trump vereinnahmen lassen.
Nicht nur, weil fast 80 Prozent der Bürger bei der Präsidentenwahl im November für die Demokratin Hillary Clinton gestimmt hatten, wie Peduto dem CNN-Tochtersender WPXI erklärt. sonder auch weil Pittsburgh ein Paradebeispiel dafür sei, warum das Pariser Abkommen so wichtig sei, sagt der Politologe.
As the Mayor of Pittsburgh, I can assure you that we will follow the guidelines of the Paris Agreement for our people, our economy & future. https://t.co/3znXGTcd8C
— bill peduto (@billpeduto)
Peduto wollte noch am Freitag eine Order erlassen, um die Einhaltung der Emissionsrichtlinien für Kohle zu bekräftigen.
Prominenz aus In- und Ausland verurteilt Trump
Neben Politikern und Geschäftsleuten haben auch viele Prominente US-Präsident Donald Trump für seinen Ausstieg aus dem Paris Klimaabkommen kritisiert. „Heute hat unser Planet gelitten. Es ist wichtiger, als je zuvor, zu handeln“, twitterte Hollywood-Star Leonardo DiCaprio (42). Der Oscar-Preisträger setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein und bat auf Twitter darum, Umweltorganisatoren zu unterstützen.
Today, our planet suffered. It’s more important than ever to take action. #ParisAgreementhttps://t.co/FSVYRDcGUH
— Leonardo DiCaprio (@LeoDiCaprio)
Der Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger (69) rief in einem Instagram-Video zu einer Revolution an der Basis auf, „um unseren Planeten zu retten“. Man könne schon auf lokaler Ebene viele Schadstoffemissionen kontrollieren. An Trump gerichtet meinte Schwarzenegger: „Bitte, Mister Präsident: Wählen Sie die Zukunft“ und zeigte Bilder von Solardächern.
This is my message about today's withdrawal from the Paris agreement.
Ein Beitrag geteilt von Arnold Schwarzenegger (@schwarzenegger) am 1. Jun 2017 um 19:23 Uhr
Die britische „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling (51) twitterte ein Foto von der Titelseite des „Berliner Kuriers“ mit der Überschrift: „Erde an Trump: Fuck you!“ Dazu schrieb sie: „Ich erfreue mich momentan sehr an der deutschen Presse.“
Very much enjoying the German press at the moment. "Earth to Trump..." pic.twitter.com/sPqkUPYVlw
— J.K. Rowling (@jk_rowling)