Bahnstreik in NRW nach drei Tagen beendet Weselsky warnt vor neuem Arbeitskampf

Bahnstreik in NRW: Erhebliche Einschränkungen für Bahnreisende und Pendler
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Update, 12.1. 18.15 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL hat den Streik bei der Deutschen Bahn am Freitagabend beendet. Das teilte GDL-Chef Claus Weselsky in Berlin mit. In den nächsten Stunden gilt im Personenverkehr des bundeseigenen Konzerns aber weiterhin der Notfahrplan.

„Die DB bereitet sich darauf vor, ab Betriebsbeginn Samstagfrüh im Personenverkehr wieder das normale Angebot zu fahren und einen reibungslosen Betriebsstart zu ermöglichen“, teilte die Bahn mit. Lediglich in einzelnen Regionen könnten im Nah- und S-Bahnverkehr bereits unmittelbar nach Streikende wieder mehr Züge fahren.

Weselsky warnt vor neuem Arbeitskampf

Update, 12.1., 13 Uhr: Nach Ende des Streiks am Freitagabend will die Lokführergewerkschaft GDL den Arbeitgebern „ein Stück weit“ Zeit lassen. „Wenn nichts passiert, dann ist der nächste Arbeitskampf unvermeidlich“, kündigte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky in Magdeburg an. Der Bahn warf Weselsky vor, die Verhandlungen bisher zu blockieren.

Hingegen sei der Streik beim Verkehrsunternehmen Transdev vorzeitig am Freitag 12 Uhr beendet worden. Der GDL-Chef sprach von einem „starken Signal“. Das Unternehmen habe als Angebot für eine Wiederaufnahme der Verhandlung eine Senkung der Wochenarbeitszeit angekündigt, erklärte Wesesky. „Wir müssen dennoch eine ganze Reihe von Punkten verhandeln, wir haben noch keinen Abschluss.“

Die Transdev-Gruppe als Muttergesellschaft habe eine Rückkehr an den Verhandlungstisch und ein frühzeitiges Ende des Ausstands erreicht, teilte die Trans Regio Deutsche Regionalbahn hierzu mit. Bei der Deutschen Bahn endet die Arbeitsniederlegung am Freitag um 18.00 Uhr. „Wer sagt, er verhandelt nicht mit uns über Absenkung der Wochenarbeitszeit, wird bestreikt“, bekräftigte Weselsky.

DB fährt in NRW am Samstag nach regulärem Fahrplan

Update, 12.1., 11.10 Uhr: Die Deutsche Bahn will im Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen am Freitagabend auch nach dem Ende des Lokführerstreiks um 18 Uhr nach Notfahrplan fahren. „In einzelnen Regionen können im Nah- und S-Bahnverkehr bereits unmittelbar nach Streikende wieder mehr Züge fahren“, sagte ein Bahnsprecher am Freitag. Insgesamt werde die Bahn aber erst am Samstag zu ihrem Fahrplan zurückkehren. Auch am Samstag könne es noch zu „einzelnen Abweichungen“ kommen.

Der Notfahrplan sieht vor, dass auf rund 25 Regional- und S-Bahn-Linien in NRW keinerlei Züge fahren. Teilweise setzt die Bahn Ersatzbusse ein. Auf rund 15 Linien rollen Züge nach einem Notfahrplan - meist peilt die Bahn dort einen Stundentakt an. In der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der Smartphone-App DB Navigator sei der Notfahrplan für den NRW-Nahverkehr eingearbeitet, teilte das Unternehmen mit.

Rhein-Ruhr-Bahn und Nordwestbahn beenden Streik vorzeitig

Update, 11.1., 10.30 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL wird den Streik bei den Bahnunternehmen Rhein-Ruhr-Bahn und Nordwestbahn vorzeitig am Freitag um 12 Uhr beenden. Die Gewerkschaft und die Muttergesellschaft Transdev einigten sich darauf, die Tarifverhandlungen wieder aufzunehmen. Der Streik bei der Deutschen Bahn soll hingegen wie geplant bis 18.00 Uhr weiterlaufen.

Auch nach dem vorzeitigen Streikende werde bei der Rhein-Ruhr-Bahn und der Nordwestbahn am Nachmittag nicht alles nach Plan laufen, teilten die beiden Unternehmen mit. Man versuche zwar, schnellstmöglich zum Fahrplan zurückzukehren. „Es muss aber noch weiterhin mit Einschränkungen im Zugverkehr gerechnet werden, die vermutlich bis in die Abendstunden andauern werden“, teilte die Rhein-Ruhr-Bahn mit. Die Ersatzbusse sollen deshalb am Freitag auch fahren, wenn die ersten Züge wieder rollen.

Die Rhein-Ruhr-Bahn betreibt mehrere Linien am Niederrhein, im Ruhrgebiet, im Münsterland und im Bergischen Land. Die Nordwestbahn fährt in Nordrhein-Westfalen in der Region Ostwestfalen-Lippe und betreibt einige Linien in Niedersachsen.

Transdev habe der Gewerkschaft in einem schriftlichen Angebot zugesichert, „über sämtliche Kernforderungen der aktuellen Tarifrunde ernsthaft zu verhandeln“, teilte GDL-Chef Claus Weselsky mit. Der mehrtägige Lokführerstreik bei Transdev sollte wie bei der Deutschen Bahn eigentlich bis Freitagabend um 18.00 Uhr dauern. Bei der Deutschen Bahn ist ein vorzeitiges Ende nicht absehbar.

Kernforderung der GDL ist die Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Das lehnten Bahn und Transdev bisher ab. Bei beiden Unternehmen hatte die GDL die Verhandlungen als gescheitert erklärt.

Zweiter Streiktag: Weiterhin viele Zugausfälle

Update 11.1. 8 Uhr: Viele Bahnreisende in Nordrhein-Westfalen müssen wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL weiterhin improvisieren. Die allermeisten Züge der Deutschen Bahn werden auch am Donnerstag nicht fahren - es gelte der Notfahrplan mit einem stark ausgedünnten Takt, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstagmorgen. Am Mittwoch sei der Notfahrplan recht stabil gelaufen. Eine Bahnsprecherin bilanzierte, dass es keine übermäßig vollen Züge gab, da sich Fahrgäste auf die Situation eingestellt hätten.

Andere Bahnunternehmen wie National Express oder die Eurobahn, die nicht an der aktuellen Tarifauseinandersetzung beteiligt sind, wollen ihre Züge weitgehend nach Plan fahren lassen. Laut Angaben der Bahn-Sprecherin seien die Stellwerke des DB-Netzes, von denen auch die anderen Bahnunternehmen abhängig sind, auch am Donnerstag mit genügend Personal besetzt und es werde nicht zu streikbedingten Ausfällen kommen.

Viele Bahnreisende waren auf Streik vorbereitet

Update 10.1. 9:40 Uhr: Viele Bahnreisende schienen sich auf den Streik vorbereitet zu haben. Am frühen Morgen herrschte am Kölner Hauptbahnhof gähnende Leere. Nur vereinzelt fuhren Züge in den Bahnhof ein. Dazu zählten Bahnen des Rhein-Ruhr-Express, betrieben vom nichtbestreikten Unternehmen National Express. Auch andere Bahnunternehmen wie die Eurobahn sind nicht betroffen. Auch dort könnte es aber zu Problemen kommen, wenn etwa in Stellwerken nicht gearbeitet wird. Derartige Auswirkungen blieben bis zum Morgen allerdings aus, wie ein Bahnsprecher sagte.

Auf rund 25 Linien in NRW sollen während des Streiks keine Züge fahren. Teilweise setzt die Bahn Ersatzbusse ein - etwa zwischen Köln und Siegen, zwischen Dortmund und Hagen oder zwischen Krefeld und Kleve. Auf rund 15 Linien sollen einige Züge rollen - meist peilt die Bahn dort einen Stundentakt an.

In der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der Smartphone-App DB Navigator sei der Notfahrplan für den NRW-Nahverkehr eingearbeitet, hatte eine Sprecherin gesagt. Reisende sollten aber auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB verzichten.

Streik bremst Bahnreisende in NRW aus

Update 10.1. 7 Uhr: Der bundesweite Bahnstreik sorgt auch in Nordrhein-Westfalen für erhebliche Einschränkungen. Die Züge verkehrten am Mittwochmorgen nach einem reduzierten Notfahrplan, sagte ein Bahnsprecher. Es komme bundesweit zu Verspätungen und Ausfällen. Der Streik im Personenverkehr begann am Mittwochmorgen um 2.00 Uhr. Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitag um 18.00 Uhr.

Wir berichten live über die Lage am Dortmunder Hauptbahnhof am Morgen. Viele Reisende sind auf den Streik vorbereitet. Die Lage am Dortmunder Hauptbahnhof ist ruhig.

Im Regionalverkehr in und um Dortmund ist mit zahlreichen Zugausfällen zu rechnen. Die Intercity-Verbindung IC 2321, die von Norddeich Mole über Schwerte nach Frankfurt fährt, fällt während des gesamten Streiks aus.

Im Fernverkehr fuhren nach Angaben des Sprechers bundesweit etwa ein Fünftel der Züge. Nicht betroffen von dem Streikaufruf der Gewerkschaft GDL sind andere Bahnunternehmen wie National Express oder die Eurobahn. Auch dort könnte es aber zu Problemen kommen, wenn etwa in Stellwerken nicht gearbeitet wird. Die Stellwerke in NRW waren nach Angaben des Bahnsprechers am Mittwochmorgen allerdings besetzt.

Auf rund 25 Linien in NRW sollen während des Streiks keine Züge fahren. Teilweise setzt die Bahn Ersatzbusse ein - etwa zwischen Köln und Siegen, zwischen Dortmund und Hagen oder zwischen Krefeld und Kleve. Auf rund 15 Linien sollen einige Züge rollen - meist peilt die Bahn dort einen Stundentakt an. In der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der Smartphone-App DB Navigator sei der Notfahrplan für den NRW-Nahverkehr eingearbeitet, hatte eine Sprecherin gesagt. Reisende sollten aber auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB verzichten.

Bahnstreik in NRW und Bauernproteste

Erstmeldung 10.1. 6:20 Uhr: Der mehrtägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat am Morgen auch im Personenverkehr begonnen. Seit 2.00 Uhr legen zahlreiche Beschäftigte die Arbeit nieder, wie die Bahn mitteilte. Im Güterverkehr ging der Ausstand bereits am Dienstagabend um 18.00 Uhr los. Der Arbeitskampf soll bis Freitagabend um 18.00 Uhr andauern. Es gilt erneut ein Notfahrplan der Deutschen Bahn, im Fernverkehr fallen dabei gut 80 Prozent des üblichen Angebots aus.

Auch im Regionalverkehr komme es zu weitreichenden Einschränkungen, die regional allerdings unterschiedlich stark ausfielen, teilte die Bahn mit. In NRW kommt es zu vielen Zugausfällen und Einschränkungen im Bahnverkehr. Zuvor war die Deutsche Bahn mit einem letzten Versuch vor dem Landesarbeitsgericht Hessen gescheitert, den Arbeitskampf juristisch zu kippen.

Der Streik fällt zeitlich mit den bundesweiten Bauernprotesten zusammen, die heute erneut zu Verkehrsbehinderungen führen könnten. Angekündigt sind etwa Sternfahrten, Kundgebungen und Blockaden an Autobahnauffahrten - für Pendler droht damit mancherorts ein anstrengender Tag.

Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab.

mit dpa

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