Lauterbach: „Im September werden wir angepasste Impfstoffe haben“

Coronavirus

Auf dem YouTube-Kanal der „Tagesschau“ hat der Bundesgesundheitsminister Fragen zur nationalen Corona-Politik beantwortet. An die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe sollen bald kommen.

Hannover/Berlin

von Tobias Dinkelborg

, 29.07.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Erst kürzlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut davor gewarnt, Corona-Infektionen in der laufenden Sommerwelle zu unterschätzen oder in Kauf zu nehmen. Dass man sich infiziere und danach dann für immer immun sei, habe sich nicht bestätigt, sagte Lauterbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Stattdessen könne man sich sehr leicht mit der aktuellen Virusvariante BA.5 anstecken, auch wenn man mit der vorherigen Variante BA.2 infiziert gewesen war.

Am Freitag beantwortete der SPD-Politiker unter anderem auf dem YouTube-Kanal der „Tagesschau“ nun Fragen von ARD-Nutzern zur nationalen Corona-Politik, die zuvor auf den „Bericht aus Berlin“-Accounts gesammelt worden waren.

Lauterbach über...

...an Omikron angepasste Impfstoffe:

„Die angepassten Impfstoffe verzögern sich. Aber die gute Nachricht ist: Sie kommen. Ich bin mit den Unternehmen im direkten Austausch. Hier spielen insbesondere Moderna und Biontech die entscheidende Rolle. Ich habe das Moderna-Werk in der Nähe von Boston besucht, bin mit dem Forschungsleiter im engen Austausch. Im September werden wir angepasste Impfstoffe haben. Was diese Impfstoffe im Vergleich zum jetzigen leisten können: Man senkt deutlich das Risiko, dass man sich überhaupt infiziert.“

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...Schulschließungen:

„Ich bin niemand, der Sachen ausplaudert, weil wir noch verhandeln. Die Verhandlungen werden in Kürze abgeschlossen, dann kommt das Infektionsschutzgesetz. Ich habe mich daran immer gehalten, aber hier mache ich aber eine Ausnahme: Möglichkeiten für Schulschließungen wird es nicht mehr geben.“

...die vierte Impfung für alle:

„Ich hatte im Spitzengespräch mit dem ‚Spiegel‘ gesagt, dass es auch für Unter-60-Jährige sinnvoll sein kann, eine vierte Impfung in Erwägung zu ziehen, wenn man ganz viele Kontakte hat, wenn ich ich zum Beispiel in einer Bar arbeite oder im Berghain beschäftigt bin. Es gibt viele, die haben so viele Risiken, dass eine Infektion alternativlos ist. Eine vierte Impfung für alle Unter-60-Jährige habe ich nie empfohlen. Das war eine Zuspitzung in teilen der Medien. Ich bin mit meiner Empfehlung gar nicht so weit weg von Herrn Mertens (Chef der Ständigen Impfkommission, d. Red.).“

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...einen Impfstoff für Unter-Fünfjährige:

„Wir können nicht genau sagen, wann die Europäische Zulassungsbehörde den Impfstoff für ganz Kleine zulässt. Ich hoffe, dass das schnell passiert, weil die Datenlage sehr gut ist. Beim Booster für die etwas älteren Kinder ist nicht gesichert, dass er unbedingt notwendig ist.“

RND


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