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Laura Nolte bei Olympia: „Ich rechne mit bärenstarken Nordamerikanerinnen!“
Olympia
Am Sonntag wird es endlich ernst für Laura Nolte in Peking. Die Bobpilotin aus Unna feiert ihre olympische Premiere im Monobob. Und die Vorfreude steigt von Tag zu Tag.
Kurz vor dem Umzug ins „kleine Olympische Dorf“ an der Bobbahn in Yanqing spricht Olympia-Pilotin Laura Nolte aus Unna im zweiten Teil unseres Exklusiv-Interviews über ihre Sportgeräte, die Mitfavoriten und freut sich zudem über eine Besonderheit aus der Heimat.
Laura Nolte, am Sonntag geht es endlich los mit den olympischen Wettbewerben. Dabei steht für sie zunächst der Wettbewerb im Monobob an. Was ist daran so besonders?
Im Monobob geht es erstmals um olympische Medaillen. Diese Disziplin ist noch recht jung. Ungewohnt ist, dass man als Pilotin auf sich allein gestellt ist. Der Bob wiegt schlappe 162 Kilo und will erstmal bewegt werden.
Es dürfte also eine ganz schöne Kraftanstrengung werden. Wie sind ihre Aussichten und wer gehört sonst noch zu den Favoriten auf die Medaillen?
Im laufenden Weltcup gab es viel starke Fahrerinnen. Elana Meyers Taylor aus den USA war immer vorne dabei. Aber hier muss man abwarten, wie sie ihre Zeit in der Corona-Isolation verdaut hat. Zudem rechne ich mit bärenstarken Nordamerikanerinnen. Christine de Bruin und Cynthia Appiah aus Kanada sind ebenso zu beachten, wie Kaillie Humphries aus den USA. Aber auch meine Teamkameradin Mariama Jamanka war zuletzt sehr gut drauf.
Die Bahn im Yanqing Sliding Center gilt als technisch sehr anspruchsvoll…
Oh ja, das ist sie ganz gewiss. Es gibt zwischendrin sogar Bergauf-Passagen. Man kann hier an vielen Stellen Zeit verlieren. Auch schon ganz oben am Start. Wenn man in Kurve 1 oder Kurve 2 eine Bande nimmt, dann war es das eigentlich schon.
Zudem gibt es insgesamt vier Läufe und nicht nur zwei wie beim Weltcup. Der Wettbewerb wird an zwei Tagen ausgetragen werden. Könnte die Nacht dazwischen eine entscheidende Rolle spielen?
Klar, wenn man nach dem ersten Tag zur Halbzeit noch voll mit dabei ist, dann hat man natürlich Zeit zum Nachdenken. Es kann auch schon mal sein, dass man schlechter schläft, aber da muss jeder durch. Keine Ausrede also.
Kommen wir zum Zweierbob-Wettbewerb am letzten Olympia-Wochenende. Hier starten Sie mit Deborah Levi. Was ist das Besondere an dieser Konstellation?
Wir sind mittlerweile seit vier Jahren ein Team und haben uns alles gemeinsam erarbeitet. Es ist absolut schön, zu sehen, was wir zusammen erreicht haben. Als Athleten, als Team und als Freunde. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllen wir uns einen großen Traum.

Die pinken Handschuhe hat Laura Nolte auch in Peking mit dabei. © dpa
Im Weltcup sind Sie immer recht farbenfroh unterwegs und gelten als „Pink Lady“. Wird das bei Olympia genauso sein?
Bei den Olympischen Spielen tragen wir natürlich alle die Kleidung der deutschen Mannschaft. Das beinhaltet auch den Bobanzug. Aber zumindest die Handschuhe werden dann doch wohl in Pink sein.
Gibt es denn ansonsten irgendeinen Glücksbringer, den Sie in Peking dabeihaben?
Ja, es gibt da etwas. Meine Familie hat mir ein T-Shirt gemacht. Dort sind meine Eltern, mein Bruder und meine Großeltern drauf. Ansonsten bin ich recht abergläubisch und ziehe bei Wettkämpfen immer das Gleiche an.
Hier geht‘s zum ersten Teil des Exklusiv-Interviews mit der Unnaer Olympionikin Laura Nolte.