Olympia: Laura Nolte fehlt bei der Eröffnungsfeier, hat aber dennoch große Pläne

Bobsport

Das Abenteuer Olympia hat für Laura Nolte am Freitag um 14.51 Uhr deutscher Zeit begonnen. Bei den Spielen in Peking vertritt die junge Pilotin die medaillenverwöhnte Bob-Metropole Unna.

von Dirk Berkemeyer

Unna

, 05.02.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Laura Nolte und Deborah Levi sind Medaillenhoffnungen des deutschen Teams. Im Gesamt-Weltcup holte die Unnaerin mit ihrer Anschieberin Platz zwei.

Laura Nolte und Deborah Levi sind Medaillenhoffnungen des deutschen Teams. Im Gesamt-Weltcup holte die Unnaerin mit ihrer Anschieberin Platz zwei. © Viesturs Lacis

In Peking haben am Freitagmittag die Olympischen Winterspiele begonnen. Vom 4. bis zum 20. Februar werden in der chinesischen Hauptstadt insgesamt 2900 Sportlerinnen und Sportler aus 91 Nationen um die Medaillen kämpfen.

Mittendrin statt nur dabei ist auch Laura Nolte aus Unna. Deutschlands beste Bobsportlerin geht gemeinsam mit dem Team „D“eutschland an den Start. Für die 23-Jährige sind es die ersten Olympischen Spiele und damit ganz sicher ein ganz besonderes Erlebnis.

Bei der Eröffnungsfeier im Olympiastadion war Nolte allerdings nicht live mit von der Partie. Die Bobsportler sind nicht im olympischen Dorf untergebracht, sondern etwa 80 Kilometer entfernt in Yanqing.

Deutscher Fahnenträger mit Unnaer Bezug

Dennoch war das deutsche Bobteam auch bei der Eröffnungszeremonie vertreten, denn Pilot Francisco Friedrich durfte bei seinen vierten Olympischen Spielen die deutsche Fahne in das „Vogelnest“ - so wird das Pekinger Olympiastadion genannt - gemeinsam mit Eisschnelllauf-Ikone Claudia Pechstein hineintragen.

„Wir können aufgrund der ganzen Corona-Lage natürlich nicht mit dabei sein“, ist Nolte natürlich schon ein wenig enttäuscht. „Aber wir werden die Eröffnungsfeier im Stream verfolgen. Francesco wird uns Bobsportler dabei würdig vertreten.“

Eröffnungsfeier im Olympiastadion „Vogelnest“: Die Mannschaft aus Deutschland mit den Fahnenträger Claudia Pechstein (Eisschnelllauf) und Francesco Friedrich (Bob) zieht ins Stadion ein.

Eröffnungsfeier im Olympiastadion „Vogelnest“: Die Mannschaft aus Deutschland mit den Fahnenträger Claudia Pechstein (Eisschnelllauf) und Francesco Friedrich (Bob) zieht ins Stadion ein. © dpa

Genau der Francesco Friedrich übrigens, mit dem Jannis Bäcker aus Unna 2014 bei den Spielen in Sotschi im Zweier und Vierer an den Start gegangen war. Allerdings waren die deutschen Bob-Asse ausgerechnet in der russischen Schwarzmeer-Metropole aufgrund von Materialschwächen nicht wirklich konkurrenzfähig.

Zwei Chancen auf olympisches Edelmetall

Das soll und wird sich hoffentlich ändern, wenn Laura Nolte den olympischen Eiskanal hinunterrast. Zunächst stehen am Sonntag (13.2.) und Montag (14.2.) insgesamt vier Läufe im Monobob an.

Erstmals geht es bei Olympia in diesem Wettbewerb, wo die Pilotinnen alleine an den Start gehen, um olympisches Edelmetall.

Laura Nolte wird in China in Monobob und Zweier an den Start gehen.

Laura Nolte wird in China in Monobob und Zweier an den Start gehen. © Viesturs Lacis/BSD

Vier Tage später gehen am 18. und 19. Februar die vier Läufe im Zweierbob über die Bühne. Hier wird Nolte mit ihrer Anschieberin Deborah Levi in den Bob springen.

Im abgelaufenen Weltcup landeten Nolte/Levi auf dem zweiten Gesamtplatz, im Monobob kam die junge Pilotin gleich dreimal aufs Podium. Medaillenchancen bestehen also durchaus.

Der Hellweger Anzeiger wird die Pilotin auf ihrem olympischen Weg intensiv begleiten und täglich über das „Abenteuer Peking“ berichten.

Olympische Messlatte liegt hoch

Mit der nötigen Portion Glück im Gepäck bleibt Laura Nolte in China nicht nur die dritte Wintersportlerin aus Unna überhaupt, die bislang an Olympischen Spielen teilgenommen hat. Vielleicht wird sie auch zur zweiten Medaillengewinnerin der Stadt überhaupt.

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Die Messlatte hier liegt aber besonders hoch. Der erste Unnaer Bobsportler bei Olympia war 1998 Marco Jakobs aus Hemmerde.

Der 2-Meter-Hüne startete 1998 mit Pilot Christoph Langen im Viererbob und holte im japanischen Nagano souverän die Goldmedaille. Asien scheint somit nicht der schlechteste Fleck der Erde zu sein, für Athleten aus der Wintersportmetropole Unna.

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