Laetitia Colombani: „Der Zopf“

Buchkritik

Für einen geflochtenen Zopf braucht es drei Strähnen – und aus drei Geschichten besteht auch Laetitia Colombanis hübscher Roman „Der Zopf“. Das Haargeflecht ist es, welches die drei Frauenschicksale auf drei Kontinenten miteinander verbindet.

28.03.2018, 05:42 Uhr / Lesedauer: 1 min
Laetitia Colombani: „Der Zopf“

Im Wechsel lernt der Leser die Geschichte dieser drei starken Frauen kennen. Da ist Smita, eine Unberührbare in Indien, die für ihre kleine Tochter ein besseres Leben ersehnt. Am Ende einer beschwerlichen Reise opfert sie ihren Zopf dem Gott Vishnu.

In Italien, genauer auf Sizilien, droht – wegen Echthaar-Mangel – die Perückenmanufaktur zu schließen. Ausgerechnet jetzt liegt Giulias Papa im Koma. Doch die junge Frau beschließt, Haare aus Indien zu importieren.

Im kanadischen Montreal wiederum erkrankt die erfolgreiche Anwältin und Alleinerziehende Sarah an Krebs. Dank einer aus Sizilien importierten Perücke aus indischen Haaren schöpft sie wieder Lebensmut.

Laetitia Colombani: Der Zopf, 282 S., S. Fischer, 20 Euro, ISBN 978-3-10-397351-8.