
© Michael Neumann
KSV liefert sich spannenden Schlagabtausch mit Borussia Dortmund: „Das war heute Gold wert“
Handball
Immer wieder finden die Handballerinnen des Königsborner SV im Drittliga-Kracher gegen Borussia Dortmund II zurück in die Partie, gehen kurz vor Schluss sogar in Führung. Doch dann dreht der BVB auf.
Die Punkte in diesem Nachholspiel der 3. Liga gingen wie erwartet zum Nachbarn aus Dortmund: Die Handball-Reserve des Deutschen Meisters Borussia Dortmund siegte nach hartem Kampf mit 31:29 in Königsborn. Doch der Königsborner SV konnte trotzdem überzeugen.
3. Liga Staffel C
Königsborner SV – BV Borussia Dortmund
29:31 (14:17)
Die Königsborner Zuschauer schauten überrascht auf die Startformation, die KSV-Coach Kai Harbach gegen den BVB auf die Platte schickte. Nach Celine Pelz und Maike Esterhaus musste Harbach zudem verletzungsbedingt auch ohne Jana Liese und Ricarda Köppel auskommen.
Für Köppel dürfte die Saison gelaufen sein. Aber Harbach verzichtete auch auf seine Stammkräfte Melanie Webers und Rabea Pein. Letztere kam nur für Siebenmeter auf das Feld. Die jüngeren Spielerinnen sollten es also richten. Und das klappte gegen das weitgehend aus A-Jugendspielerinnen bestehende Team des BVB hervorragend.

Eileen Axtmann (KSV in Blau) tankt sich durch und erzielt hier die 6:4-Führung. © Michael Neumann
Hanna Wrede und Jona Krollmann bildeten den Abwehrinnenblock mit einer gut aufgelegten Torhüterin Sina Röttger dahinter. Der KSV ging das enorme Tempo des BVB über weite Strecken mit und legte mit 4:1 einen Blitzstart hin. Dortmund glich daraufhin aus und übernahm die Führung.
Aber es blieb eng und Harbach rief von der Bank zu seinem Team „Ihr macht das richtig gut“. Mit 17:14 für den BVB ging es in die Pause.
Eileen Axtmann zeigt überragende Partie
In der zweiten Halbzeit wurde es aus Königsborner Sicht sogar noch besser. Immer wieder kam Rechtsaußen Eileen Axtmann, die mit acht Treffern ein überragendes Spiel machte, zu Torerfolgen und Neuzugang Rina Nordberg machte den 22:22-Ausgleich (42.).
Nordberg war erst zum Jahreswechsel vom BVB zum KSV gewechselt. Und als Kreisläuferin Elisa Grünzig zehn Minuten vor Schluss zum 27:25 einnetzte, lag eine dicke Überraschung in der Luft. Dann zeigte Dortmund allerdings seine Klasse, drehte das Spiel wieder und nahm die Punkte mit.
Harbach: Spiel war für die Moral „Gold wert“
So war BVB-Trainer Tobias Fenske auch durchaus erleichtert nach dem Abpfiff „Wir wussten, dass das hier ein sehr unbequemes Spiel werden wird. Man hat gehofft, dass man etwas deutlicher, auch spielerischer auftreten konnte, doch das hat Königsborn heute gut gemacht. Wir hatten Probleme mit der Gegenbewegung im Rückstoß. Da haben wir zu viele einfache Tore kassiert“.

KSV-Coach Kai Harbach war sehr zufrieden mit seinem Team. © Michael Neumann
Zufrieden zeigte sich Königsborns Coach: „So gruselig es am Samstag war, so toll war es heute. Wir haben heute ein tolles Handballspiel gesehen. Zum Schluss hatten wir die Chance, auf drei Tore wegzugehen. Das haben wir nicht gemacht. Schade. Dem Team mache ich heute keinen Vorwurf. Das war kein Spiel, was wir gewinnen mussten. Für die Moral und das Selbstvertrauen war das aber heute Gold wert“, so Harbach.
KSV: Röttger, Jünner (1) –Webers, N.Hering (4), Nordberg (3), Fahn, Wrede (2), Krogull (2), Axtmann (8), Pein (3/2), Grünzig (3), Krollmann (3)
Strafminuten: 4/4