Drei Tage lang war die Sporthalle in Heeren der fußballerische Mittelpunkt der Sesekestadt Kamen. Nach zwei Jahren coronabedingter Abstinenz standen die Hallenstadtmeisterschaften auf dem Plan. Das Zuschauer-Interesse war sehr groß, allerdings gab es auch offen Kritik am Modus, die vom Veranstalter jedoch nicht zu verstehen war.
Vor allem am Freitagabend wurde sehr viel Kritik geäußert, als die B- und A-Jugenden ihren Stadtmeister suchten. Während der SuS Kaiserau bei der B-Jugend seiner Favoritenrolle gerecht wurde, überraschte bei der A-Jugend der VfL Kamen und spielte seine Gegner regelrecht an die Wand. Beide Turniere waren bereits nach drei Spielen beendet, da lediglich drei Teams an den Start gingen.
„Natürlich fänden wir es super, wenn jeder der fünf Vereine in Kamen von den Minis bis zu den Alten Herren alle Mannschaften hätte, aber das ist derzeit einfach nicht gegeben“, erklärt Oliver Bartosch, der den Fachschaftsbereich Fußball beim Sportverband Kamen betreut. „Wichtig ist aber doch erstmal, dass wir endlich wieder eine Hallenstadtmeisterschaft machen konnten. Es war schön, alle wieder zu sehen und es waren durchweg faire Spiele dabei.“
VfL Kamens A-Jugendtrainer Mehmet Kara hätte es sinnvoller gefunden, wenn man die Spielzeit verdoppelt und eine Rückrunde eingebaut hätte. Kaiseraus Marc-Simon Stender fand den Turniermodus hingegen gar „witzlos“: „Auch bei den Jungs war es schwierig, sich für das Turnier zu motivieren. Einige haben gefragt, wie und wo es danach weitergeht. Trotzdem haben wir versucht, es ernst zu nehmen, auch wenn das Ergebnis etwas anderes sagt.“
BSV Heeren ist eine Bank
Der Vorsitzende des Ausrichters BSV Heeren kann die Kritik nicht ganz nachvollziehen. „Wir haben uns bereits im November letzten Jahres getroffen und mit allen Vereinen zusammengesessen. Da war bereits klar, dass es teilweise nur drei Mannschaften in einem Turnier gibt. Keiner der Anwesenden hat da nach einer Doppelrunde oder ähnlichem gefragt“, schildert Ulrich Eckei, der seinen helfenden Teams dankt. „Auch als wir im Dezember die Spielpläne rausgegeben haben, kam dazu keinerlei Rückmeldung.“
Selbst bei den Senioren gab es Teams, für die bereits nach zwei Spielen das Turnier beendet war. Sowohl der Kamener SC als auch der TSC Kamen schieden jeweils punktlos in der Vorrunde aus und durften vorzeitig die Heimreise antreten. Von Kritik an der Spielzeit war dabei aber keine Rede.
Am Ende gab es aber vor allem für die Organisation viel Lob von allen Seiten. „Uli und sein Team des BSV Heeren sind als Turnierveranstalter einfach eine Bank. Das Turnier verlief sehr gut. Es war schön und gerade die Kinder hatten doch richtig Spaß“, war Bartosch mit dem Verlauf der Turnierserie zufrieden.
Im nächsten Jahr ist der Kamener SC dann Ausrichter der Hallenstadtmeisterschaften und würde diese gerne in der Sporthalle der Gesamtschule durchführen, um so auch das eigene Vereinsheim nutzen zu können, wie Bartosch verriet. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch, in welchem Modus dann gespielt wird.
Spannung bis zum Schluss!: BSV Heeren krönt sich zum D-Jugend Stadtmeister in Kamen
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