Kretschmann besorgt um Kulturmeile Stuttgart

Die Generalsanierung des Opernhauses ist zwar beschlossene Sache, doch es müssten noch „schwierige Fragen“ geklärt werden, sagt der baden-württembergische Ministerpräsident. Jetzt sei in Sachen Bauplatz für die Interimsspielstätte die Stadt am Zug.

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Stuttgart

, 05.08.2018, 12:53 Uhr / Lesedauer: 1 min
Viel Verkehr auf der B14 vor der Staatsoper Stuttgart. Foto: Marijan Murat

Viel Verkehr auf der B14 vor der Staatsoper Stuttgart. Foto: Marijan Murat

In der Frage der Zukunft der Kulturmeile und der Oper in Stuttgart sieht der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Landeshauptstadt am Zug.

„Es sind schwierige Fragen, die geklärt werden müssen. Unter anderem, ob die Ersatzspielstätte ein Provisorium ist oder eine Nachnutzung geplant ist“, sagte Kretschmann im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Beschlossen ist die Generalsanierung des Opernhauses zwar, in dem auch das international gefeierte Stuttgarter Ballett sein Zuhause hat. „Aber was den nötigen Bauplatz für die Interimsspielstätte angeht, da ist zunächst die Stadt Stuttgart am Zug“, betonte Kretschmann.

Pläne, Oper und Ballett für die wohl auf fünf Jahre angelegte Sanierung im alten Paketpostamt unterzubringen, waren zuletzt an den Kosten von 116 Millionen Euro gescheitert. Eine Task-Force ist nun auf der Suche nach möglichen Standorten für eine Interimsspielstätte. Ergebnisse solle es im Herbst geben, sagte eine Sprecherin der Stadt. Erst wenn es eine Lösung dafür gibt, kann die auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzte Opernsanierung beginnen.

Der Ballettintendant Reid Anderson und der Opernintendant Jossi Wieler hatten bei ihrem Abschied beklagt, dass alles viel zu langsam gehe, das Opernhaus zerfalle.

Kretschmann äußerte sich zudem besorgt mit Blick auf die Situation um die Kulturmeile insgesamt. Dort liegen auch andere Einrichtungen des Landes, darunter die Staatsgalerie. „Sie ist unter Stress geraten durch die Baustelle Stuttgart 21 und durch die Zerschneidung durch die Konrad-Adenauer-Straße“, sagte Kretschmann. Er beklagte einen Rückgang der Besucherzahlen.