Die Talfahrt hält an: Gegen Westfalia Herne, Spitzenreiter der Fußball-Landesliga 3, hat der Königsborner SV die fünfte Niederlage in Folge kassiert. Das 0:3 war zudem das dritte Spiel hintereinander ohne eigenen Torerfolg. Die Torflaute des KSV in der Liga währt nun schon seit 309 Minuten. Gegen die starken Herner war Königsborn bei der Premiere des neuen Trikots jedoch mehrmals an einer Führung dran und verlor schließlich auch etwas unglücklich.
Landesliga 3
Königsborner SV - Westfalia Herne
0:3 (0:1)
„Wenn jemand ein Drehbuch hätte schreiben wollen über ein Worst-Case-Szenario eines Fußballspiels, wäre unser Spiel heute die Blaupause dafür gewesen“, sagte Königsborns Trainer Andreas Feiler auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Und das Drehbuch hatte fünf Akte.
Akt eins: Boulakhrif verletzt
Erst vergangene Woche hatte Hassan Boulakhrif sein Comeback gegeben. Der Sonntag endete für den Außenverteidiger im Krankenhaus. Nach nur 28 Minuten war nach längerer Behandlungspause Schluss für Boulakhrif. Seine Lippe blutete nach einem Zusammenstoß stark. Für ihn ging es nicht mehr weiter.

Akt zwei: KSV vergibt Chancen
Nach hektischer Anfangsphase, in der KSV-Schlussmann Ivan Mandusic stark parierte (3.), bekam Königsborn die Partie mehr und mehr in den Griff. Westfalenliga-Absteiger Herne dominierte zwar das Geschehen, ohne sich jedoch nennenswerte Torchancen zu kreieren. Der Einsatz von Königsborns Innenverteidiger Lennart Kutscher war trotz vehementer Forderungen zu wenig für einen Elfmeter (7.), erst eine halbe Stunde später musste Mandusic wieder einen unplatzierten Schuss halten. Dann kamen Königsborns starke Minuten: Ex-Profi Tarik Kurt, nach Fehlen in Altenbochum wieder im Kader, zeigte, wie wertvoll er sein kann, eroberte sich den Ball und versuchte es selbst. Akin Ergin im Herner Tor reagierte reflexartig. Kurz danach verpasste Kurt die Flanke von Val-Leander Wettklo, um nur eine Minute später den Pfosten zu treffen.

Akt drei: Elfmeter-Drama
Dass dann ausgerechnet dem für Boulakhrif eingewechselten Baran Müldur der Ball an die Hand sprang, passte zu Königsborns Misere. Marvin Schuster verwandelte den fälligen Elfmeter gegen Mandusic souverän kurz vor dem Pausenpfiff. Mitten in Königsborns Drangphase. Auf der Gegenseite blieb der Elfmeterpfiff dagegen aus. Königsborn raufte sich die Haare.

Akt vier: Sonntagsschuss
Nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel lag Mandusic wieder geschlagen am Boden. German Prudetskiy zimmerte den Ball aus gut 30 Metern unhaltbar in den Winkel. 2:0 für Herne, bei Königsborn gingen die Köpfe runter. Mandusic pariert nur zwei Minuten später erneut (49.).
Akt fünf: Königsborner Eigentor
Der ersehnte Treffer gelang dem KSV weitere zwei Minuten später, allerdings in die eigenen Maschen. Einen scharf geschossenen Eckball berührte Tarik Kurt mit dem Kopf und gab dem Ball die entscheidende, nur wenige Grad abweichende Flugbahnveränderung mit auf den Weg, sodass der Schiedsrichter Kurt schließlich als Eigentorschützen eintrug. Sam Armandeh touchierte den Ball anschließend noch mit dem Haupthaar am zweiten Pfosten, dann zappelte das Leder im Netz. Der Absturz auf die Abstiegsplätze bleibt dem KSV durch Kaiseraus Schützenhilfe gegen Altenbochum erspart.

KSV: Mandusic - Boulakhrif (28. Müldur), Köhler, Kutscher (75. Duda), Castaldi (89. Nagendran), Darraz (65. Ve. Wettklo), Armandeh, Hamdoun, Simon (86. Lukas), Kurt, Va. Wettklo
Tore: 0:1 Schuster (45./Handelfmeter), 0:2 Prudetskiy (48.), 0:3 Kurt (52./Eigentor)
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