Der Riese steckt in der Krise: Unnas Nummer eins, der Landesligist Königsborner SV, durchläuft mit vier Pleiten in Serie eine Negativphase, die es so in jüngster Vergangenheit noch nicht gegeben hat. In der Landesliga gab es das noch gar nicht. Als die KSV-Fußballer zuletzt vier Niederlagen in Folgen kassierten (2018), war der Klub noch Kreisligist.
Sportvorstand René Johannes hatte die Mannschaft bei der 0:4-Niederlage beim FC Altenbochum am Sonntag vertretungsweise gecoacht. Chefcoach Andreas Feiler befand sich im Urlaub, da er an die Ferien gebunden ist, und Co-Trainer Kevin Jagusch war im Schichtdienst. Wenn die Mannschaft am Mittwoch ins Training einsteigt – bis dahin hat das Team trainingsfrei von René Johannes bekommen, um den Kopf freizubekommen – übernehmen Feiler/Jagusch wieder die Leitung der Einheit.
Dann soll auch Stürmer Tarik Kurt wieder am Start sein. Der Ex-Profi stand gegen Altenbochum nicht im Kader. Nach Informationen der Redaktion soll es in der Woche zuvor, bei der 0:2-Niederlage beim SV Brackel, zu unschönen Vorkommnissen gekommen sein. Ob Kurt danach suspendiert war, ist Spekulation. Der Top-Transfer der Sommerpause wollte sich vergangene Woche auf Anfrage der Redaktion jedenfalls nicht äußern. René Johannes sagte am Montag nur: „Er stand uns am Wochenende nicht zur Verfügung.“ Mehr Informationen gab es nicht.
Leo Mayka im Training
Doch auf die Dienste von Kurt und anderer Rückkehrer sind die Königsborner nach dem Sturz auf Platz 13 auch angewiesen. Immerhin kam Hassan Boulakhrif wieder auf Einsatzminuten wie auch Markus Sobala. Neuzugang Dzanan Mujkic hat offenbar signalisiert bekommen, wieder ins Training einsteigen zu können. Leo Mayka befindet sich nach seiner Schultereckgelenksprengung seit zwei Wochen wieder im Individualtraining.
Veit-Laurin Wettklo, gleichzeitig auch Videoanalyst, war von Verletzung in Verletzung getaumelt. Jetzt befindet sich der Mittelfeldmann, der in den letzten Jahren kaum auf Einsatzminuten kam, mal wieder im Training. Ein Einsatz sei jedoch zu früh gekommen. „Wir verheizen die Spieler nicht“, so Johannes, „wir arbeiten eng mit den Ärzten und Physio zusammen. Wenn der Daumen hochgeht, setzen wir die Spieler entsprechend ein.“ Und schließlich hat auch Innenverteidiger Daniel Duda seine Verletzung wohl auskuriert. In der Defensive brennt es beim KSV besonders (22 Gegentore in 9 Spielen).
Königsborn beklagt Verletzte
Beim Königsborner SV ist man angesichts der sportlichen Situation alarmiert, Johannes ruft aber zur Besonnenheit auf. „Wir gehen natürlich nicht schmunzelnd an der Situation vorbei“, so Johannes und verweist auf das erhebliche Verletzungspech, das den KSV getroffen habe: „Man muss die reelle Situation sehen. Zu so einem frühen Zeitpunkt ist das brutal. Wir hatten im Sommer einen relativ großen Wechsel an Spielern, die sich finden müssen. Wir dürfen keine Wunderdinge verlangen.“
Und: Die erfolgsverwöhnte Mannschaft müsse erst lernen, mit so einer Negativserie umzugehen. Bislang zeigte der Pfeil bei den Königsbornern stets nach oben. Zwei Aufstiege in den vergangenen Jahren spiegeln den Aufschwung im Klub wider. Ausgerechnet Sonntag kommt jetzt Spitzenreiter Westfalia Herne in die Schumann-Arena. Von der Bilanz des Westfalenliga-Absteigers, der Freitag im Spitzenspiel den SV Brackel abhängte, sind die Königsborner aktuell meilenweit entfernt.
Königsborner SV in der Krise: Niederlagenserie geht auch in Altenbochum weiter
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