
© Neumann
Königsborner SV verliert einen langjährigen Spieler - aber nicht so ganz
Fußball
Seit zehn Jahren schnürt der Spieler schon die Schuhe für den Königsborner SV. In der ersten Mannschaft ist im Sommer aber definitiv Schluss. Verlassen wird er den Verein aber nicht.
Für die erste Mannschaft des Königsborner SV lief es zuletzt gut. Als Aufsteiger legte der Klub in der Fußball-Bezirksliga einen Top-Start hin und stand bis zum Zeitpunkt der Saison-Annullierung auf Rang zwei in der Tabelle - gleich hinter Spitzenreiter SSV Mühlhausen. Inzwischen hat auch ein Großteil der Mannschaft die Zusage gegeben. Die meisten Spieler bleiben dem Verein gleich für zwei weitere Jahre erhalten. Es gibt aber auch ein paar Abgänge.
Einer von ihnen ist Phillip Staklies. „Fiete“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, wird die erste Mannschaft im Sommer nach einigen Jahren verlassen. Die Gründe dafür nennt der 30-Jährige gleich mit: „Ich halte die Belastung nicht mehr aus. Ich habe Probleme mit meinem Knie. Da plage ich mich mit einem Riss im Meniskus herum. Deshalb will ich jetzt kürzertreten.“
Schwere Verletzung aus dem Derby gegen Rot-Weiß Unna
Die Verletzung sei ein Folgeschaden eines Sportunfalls, den er sich vor einigen Jahren im Derby gegen Rot-Weiß Unna zugezogen hat. Staklies: „Damals ist mir der Torwart von Unna ins Knie gesprungen, dabei habe ich mir mein vorderes Kreuzband und das Innenband gerissen.“ Satte acht Monate musste der Spieler pausieren - und kämpfte sich nach seiner Genesung zurück in den KSV-Kader.
Aufhören wird er aber noch nicht. „Ich verlasse den Verein ja nicht, sondern gehe runter in die zweite Mannschaft. Mit den Jungs habe ich auch schon früher mal zusammengespielt“, sagt Staklies, der fast seine gesamte Senioren-Laufbahn in Königsborn verbracht hat. Angefangen hat er dort 2011 in der vierten Mannschaft. Peu à peu stieg er in die erste Mannschaft auf.
Kurzes Intermezzo bei der SpVg Berghofen
Nur für ein Jahr zog es ihn zwischenzeitlich zur Spielvereinigung Berghofen nach Dortmund. Berufsbedingt, da er in Dortmund-Kley bei einem Baumaschinen-Unternehmen angestellt ist. Doch es war ein kurzes Intermezzo: „Ich hatte schnell keinen Bock mehr auf die Fahrerei“, begründet Staklies seine schnelle Rückkehr zum KSV.
In dem Verein fühlt er sich wohl. „Selbst als ich in Berghofen gespielt habe, bin ich ständig nach Königsborn zum Platz gefahren und habe mir die Spiele angesehen“, sagt der 30-Jährige. Dass er in seinen 20ern überhaupt zum KSV gewechselt ist, ist Anthony Sauer, dem damaligen Trainer der vierten KSV-Mannschaft und heutigem Alte-Herren-Spieler, zu verdanken. „Er hat mich damals angesprochen und gefragt, ob ich nicht wieder Bock hätte zu spielen“, erklärt Staklies.

Philipp Staklies (vorne links) wird die erste Mannschaft des KSV verlassen und schließt sich der Reserve in der B-Liga an. © Neumann
Und er hatte Bock. Das war nach der A-Jugend nämlich nicht mehr der Fall. Nach seiner Anfangszeit beim SSV Mühlhausen zog es Staklies zur SG Massen, für die er bis zur A-Jugend spielte, „aber danach war mir Fußball nicht mehr so wichtig“, sagt er. So erging es ihm auch im Oktober 2020, als die inzwischen annullierte Saison unterbrochen wurde. „Anfangs habe ich es genossen ohne Fußball. Aber mittlerweile fehlt mir die Pöhlerei ganz schön.“
Das Ziel ist der Aufstieg mit dem Königsborner SV II
Jetzt freut er sich auf die kommenden Aufgaben mit der Königsborner Reserve. „Wir wollen auf jeden Fall den Aufstieg in Angriff nehmen. Mit der Truppe muss das das Ziel sein“, sagt er entgegen der Aussage von Coach Frank Oetzel, der lieber etwas tiefer stapelt und einen Platz unter den ersten fünf in der Kreisliga B anpeilt.
Der gelernte Außenverteidiger, der zuletzt auch im Sturm und auf der Zehnerposition eingesetzt wurde, sieht die Stärken seiner künftigen Truppe vor allem im Zusammenhalt: „Die Mannschaft besteht nur aus Freunden. Alle können kicken und sind sehr ehrgeizig.“ Da passt Staklies sicherlich gut ins Anforderungsprofil. Seinen bisher einzigen Aufstieg schaffte er vergangenes Jahr mit der ersten Mannschaft. „Das war das Highlight“, sagt Staklies. Das will er mit der Reserve ebenfalls schaffen.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
