
© Michael Neumann
Große Sehnsucht nach seiner Fußball-Familie: Kreisliga-Kicker verlässt SpVg Bönen
Fußball
Im vergangenen Sommer wechselte Burim Losaj vom VfL Kamen zur SpVg Bönen. Ein knappes Jahr und nur drei Einsätze später geht er den Weg bereits wieder zurück und verrät, was ihm in Bönen fehlte.
Das ist mal ein kurzes Zwischenspiel gewesen. Erst im letzten Sommer schloss sich Burim Losaj der SpVg Bönen an und verließ den VfL Kamen. Nun, nicht mal ein Jahr später, steht fest, dass der 27-Jährige künftig wieder für Kamen spielt. Warum er nach nur drei Einsätzen für Bönen zurückkommt und warum er den VfL überhaupt erst verlassen hatte - das verrät Losaj im Gespräch mit dieser Redaktion.
„Ursprünglich bin ich nach Bönen gegangen, weil ich mal etwas Neues probieren wollte“, blickt Burim Losaj auf das letzte Jahr zurück, als er dem VfL Kamen den Rücken kehrte: „Ich habe schon so lange unter Emre (Aktas, Trainer VfL Kamen, Anm. d. Red.) trainiert, das wurde mir etwas zu monoton, daher die Veränderung.“
So richtig gut getan hat ihm dieser Schritt offenbar nicht, denn kein Jahr ist vergangen und schon steht fest, dass Losaj im Sommer wieder an die alte Wirkungsstätte zurückkehrt. „Es ist nicht so, dass ich bei Bönen nicht klargekommen bin, aber ich habe mich einfach nie so richtig heimisch gefühlt - irgendetwas fehlte“, sagt der 27-Jährige.
„Burim hat das Umfeld gefehlt“
Und auf Nachfrage kann Losaj auch ganz konkret sagen, was dieses gewisse Etwas war, das der VfL hatte, Bönen aber nicht: „Es ist dieser Humor, den ich schon seit Jahren mit meiner Fußball-Familie in Kamen teile. Diesen Umgang miteinander habe ich vermisst.“

Tutku Tekkanat (rotes Shirt) muss sich hier gegen Burim Losaj (links) behaupten, den es zurück zum VfL Kamen zieht. © Neumann
Das hat auch sein ehemaliger und künftiger Coach Emre Aktas bemerkt: „Burim und ich waren ständig in Kontakt, da wir auch privat was miteinander zu tun haben. Er ist in Bönen leider nie so richtig angekommen, weil ihm das Umfeld ein bisschen gefehlt hat.“
Die Rückholaktion war anschließend eine Sache weniger Minuten, wie Aktas berichtet: „Das ging ziemlich einfach, weil er auch wieder zurück wollte. Da waren wir natürlich nicht abgeneigt, ihn wieder aufzunehmen.“
Auch von Bönener Seite gab es keine Einwände. „Ich habe das ehrlich und direkt kommuniziert, dass mir bei Bönen etwas fehlt. Da wurden mir von Vereinsseite keine Steine in den Weg gelegt, auch wenn sie es schade fanden, dass ich wieder gehen will“, so Losaj.
Losaj kehrt also nach nur drei Spielen für die SpVg Bönen zurück. Personell hat sich seit seinem Abgang beim VfL viel getan, das weiß der flexibel einsetzbare Spieler: „Da herrscht frischer Wind in der Mannschaft. Das ist gut, dann gibt es neuen Konkurrenzkampf und niemand kann sich ausruhen.“
Er selbst wolle dem Klub so gut es geht beim Erreichen der ambitionierten Ziele helfen: „Ich möchte natürlich auch aufsteigen und auf dem Weg dorthin so oft es geht in der Startelf stehen.“
Losaj ist flexibel einsetzbar und beidfüßig
Darüber wird in erster Linie Emre Aktas entscheiden, der ganz genau weiß, was er an Losaj hat. Zu seinen Stärken gehöre insbesondere die Beidfüßigkeit: „Das ist wirklich bemerkenswert“, so Aktas, „er ist zudem technisch sehr versiert und kämpferisch unglaublich stark - manchmal sogar ein bisschen zu verbissen“.
Auch seine Flexibilität sei eine Merkmal, das Losaj auszeichnet. Aktas: „Er kann links wie rechts spielen, aber auch in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld. Überall bringt er sehr viel Potenzial mit.“
Aktuell muss Losaj allerdings etwas kürzertreten, anhaltende Sprunggelenksprobleme bereiten dem 27-Jährigen Sorgen: „Die sind leider auch nicht durch die wochenlange Pause weggegangen.“ Eine MRT-Untersuchung ergab eine Entzündung am Knochen, eventuell ist eine Operation unumgänglich.
„Ich hoffe natürlich, dass ich nicht operiert werden muss“, sagt Losaj, der in den kommenden Wochen einen Termin bei einem Spezialisten hat. „Wenn doch, dann unterstütze ich eben von außen“, kündigt Losaj an, der sich einfach darauf freut, wieder zurück bei seiner Fußball-Familie zu sein.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.

Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
