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Spieler haben einen „Hintern wie Kim Kardashian“ - KSV-Coach will trotzdem wieder angreifen
Fußball
Die Saison wird nicht gewertet. Der KSV ist daher um den möglichen Durchmarsch gebracht worden. Der Trainer der zweiten Mannschaft nimmt‘s locker - auch wenn die „Prämie“ nun wegfällt.
Durch die Saison-Annullierung des Westfälischen Fußballverbands (FLVW) gibt es in jeder Liga Gewinner und Verlierer. Die Kellerkinder freuen sich, den Klassenerhalt geschafft zu haben - und die Teams mit Aufstiegsambitionen schauen in die Röhre.
Die Reservemannschaft des Königsborner SV ist erst in der vergangenen Saison aus der Kreisliga C aufgestiegen. In der jetzt annullierten Spielzeit legte das Team einen bärenstarken Saisonstart hin, stand nach fünf Spielen ungeschlagen auf Rang eins der Kreisliga B.
Und obwohl der direkte Durchmarsch in die Kreisliga A drin gewesen wäre, ärgert sich der Trainer des Teams, Frank Oetzel, nicht über die Entscheidung des FLVW. Im Gegenteil.
Durchmarsch in die A-Liga? „Da hätten einige noch ein Wörtchen mitgeredet“
„Ich bin nicht frustriert. Bei uns in der Bauernliga hätte noch alles passieren können. Nur abgestiegen wären wir in dieser Saison wohl nicht mehr. Die Spielzeit nach fünf Spielen zu annullieren, ist die fairste Sache“, sagt Oetzel.
Beim KSV hätte ohnehin eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz gestanden als zum Zeitpunkt der Unterbrechung. „Wir haben einige neue Spieler dazubekommen - so wäre es eh eine komische Saison geworden.“
Zu der Aussage, dass der KSV den Aufstieg geschafft hätte, lässt sich Oetzel nicht hinreißen: „Da hätten noch einige Mannschaften ein Wörtchen mitgeredet. Viel ärgerlicher wäre es für uns gewesen, wenn wir zwölf Spiele gewonnen hätten und die Saison dann annulliert worden wäre.“
Bei seinen Spielern war die Gemütslage ein wenig anders, verrät Oetzel: „Da war schon mehr Ärger zu hören. Viele hätten die Saison gerne auf Gedeih und Verderb durchgezogen.“ Die Gründe liegen auf der Hand. „Wir haben eine ziemlich alte Mannschaft, die sich immer weiter ihrem Zenit annähert“, sagt Oetzel. Für die sei es nun ein verlorenes Jahr.
Aufstiegsprämie für den Königsborner SV II: Völlerei am Platz
Die Zielsetzung für die nächste Saison ist bei der KSV-Reserve indes schon klar. Oetzel: „Wir wollen wieder unter die ersten Fünf kommen. Das wird schwer genug, denn die Hälfte der Mannschaft hat inzwischen einen Hintern bekommen wie Kim Kardashian.“ Klar ist auch: Oetzel und sein Co-Trainer Engin Derwich werden weiterhin das Sagen haben. Das Trainerteam hat bereits für die kommende Saison verlängert.

Frank Oetzel und Engin Derwich bleiben dem KSV auch in der Saison 2021/22 erhalten. © KSV
Und diesmal eine Aufstiegsprämie vereinbart? Frank Oetzel lacht. „Nein, die Prämie ist: Wir dürften am Platz so viel essen und trinken wie wir können. Das haben wir ganz früh mit Lukas Bonner (Sportvorstand KSV, Anm. d. Red.) vereinbart.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
