Kreisliga-Coach geht ohne Abschiedsspiel: „Ich bin sehr traurig, aber zur Not holen wir das nach“

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Kreisliga-Coach geht ohne Abschiedsspiel: „Ich bin sehr traurig, aber zur Not holen wir das nach“

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Ein Trainer eines Kreisligisten hört im Sommer auf. Ein Abschiedsspiel bleibt ihm mit seinem aktuellen Team verwehrt. Das trübt die Stimmung. Doch er setzt bereits den Fokus auf seinen neuen Klub.

Unna

, 21.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das war‘s. Der westfälische Fußballverband (FLVW) hat die Meisterschaften von der Oberliga bis runter in die Kreisligen annulliert. Diese Saison wird es keine Spiele mehr geben. Das steht seit Montag (19.4.) fest. Nicht wenige Akteure werden ihre Vereine im Sommer verlassen, ohne sich vernünftig verabschieden zu können.

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Einer von ihnen ist Damian Glombik, der scheidende Spielertrainer des TuS Hemmerde. Von der Mitteilung des FLVW über die Saisonannullierung wurde er am Montag nicht wirklich überrascht, wie er sagt: „Anfang des Jahres hatte ich noch ein wenig Hoffnung, dass wir nochmal loslegen können, aber zuletzt war mir schon klar, dass es so kommen wird.“

Damian Glombik hofft auf ein paar „Just-for-fun-Trainingseinheiten“

Grundsätzlich könne er die Entscheidung des FLVW gut nachvollziehen: „Wir hätten die Saison nicht mehr zu Ende bringen können. Da wären Spiele unter der Woche angefallen. Bei vielen Vereinen wäre das nicht möglich gewesen.“ Auch die Vorgehensweise des FLVW, zunächst einmal abzuwarten, findet Glombik okay: „Warum hätte der Verband es auch nicht versuchen sollen, solange es rechnerisch noch möglich war? Wie es gehandhabt wurde, war genau richtig.“

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Jetzt ist es so gekommen, wie Glombik befürchtet hat: „Ich bin sehr traurig. Ich hätte gerne nochmal mit den Jungs auf dem Platz gestanden. Jetzt hoffe ich, dass die Zahlen runtergehen, sodass wir vielleicht noch ein paar Just-for-fun-Trainingseinheiten absolvieren können. So hätten wir einen sauberen Abschied.“ Glombik verspricht: „Wenn das nicht klappt, dann holen wir das nach.“

Transfer von Oliver König hat Glombik „im Nachgang gewundert“

Seine Spieler haben sich laut dem Spielertrainer sehr enttäuscht gezeigt, auch wenn allen klar war, dass es nichts mehr werden würde mit dem Spielbetrieb. „Manche haben sich geärgert, dass sie die ganzen Laufeinheiten durchgezogen haben“, sagt Glombik mit einem Lachen. „Ich bin der Meinung, dass man es als Vorbereitung auf die neue Saison sehen sollte.“

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„Ich freue mich auf die Aufgabe, zusammen mit Recep ein neues Team zu formen und nach vorne zu bringen.“
Damian Glombik

Zu seiner Entscheidung, den TuS Hemmerde zu verlassen, steht Glombik nach wie vor. Die sportlichen Ziele Glombiks und die der Sportlichen Leitung gingen zu weit auseinander. Der TuS peilt lediglich einen Mittelfeldplatz in der B-Liga an. Zu wenig für den 36-Jährigen. Daran konnte auch der Transfer von Oliver König, der von Rot-Weiß Unna verpflichtet wurde, nichts mehr ändern. „Der Transfer hat mich im Nachgang schon gewundert“, räumt Glombik ein, „König ist immer für viele Tore gut.“

Jetzt widmet er sich schon seiner neuen Aufgabe. Er wird spielender Co-Trainer beim A-Ligisten FC Overberge. Ein Klub, der neben seinem bisherigen Trainerteam auch einen großen Stamm seiner Spieler verliert. „Beim FCO haben wir viele Spieler verloren, die durch Tuncay (Sönmez, Noch-Trainer beim FCO, Anm. d. Red.) gekommen sind. Er genießt einen guten Ruf. Es war klar, dass viele gehen würden, als bekannt wurde, dass er aufhört“, sagt Glombik.

Coach peilt einstelligen Tabellenplatz an

Von den Neuzugängen ist er aber überzeugt - und es laufen noch weitere Gespräche. Generell sieht er den FCO gut aufgestellt: „Jeder kennt die A-Jugend-Mannschaft, die vor zwei Jahren in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Da kommen gute Spieler hoch. Ich freue mich auf die Aufgabe, zusammen mit Recep (Alkan, Anm. d. Red.) ein neues Team zu formen und nach vorne zu bringen.“

Damian Glombik (l.) wird spielender Co-Trainer beim FC Overberge unter Recep Alkan.

Damian Glombik (l.) wird spielender Co-Trainer beim FC Overberge unter Recep Alkan. © FCO

Für die nächste Saison hat er schon Ziele definiert: „Zunächst einmal hoffe ich, dass wir eine vernünftige Vorbereitung spielen und viele Partien bestreiten können. Dann müssen wir sehen, wo uns die Reise hinführt. Aber ein einstelliger Tabellenplatz ist für uns ein realistisches Ziel.“