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Der FLVW annulliert die Saison - und hat sich mit seinem Regelwerk keinen Gefallen getan
Meinung
Der FLVW annulliert erst jetzt die Saison. Eine überfällige Entscheidung. Zuletzt war der Verband handlungsunfähig. Schuld daran ist ein Passus in der Satzung, den es dingend zu streichen gilt, meint unser Autor.
Na, bitte! Es geht doch. Die Amateurfußball-Saison ist beendet - und annulliert. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband (FLVW) hat sich endlich zu dieser überfälligen Entscheidung durchgerungen.
Warum erst jetzt? Diese Frage hat der Verband stets mit einem Verweis auf seine Statuten beantwortet. Die Saison könne erst dann annulliert werden, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist, die nötigen 50 Prozent der Spiele pro Liga bis zum 30. Juni durchzuführen - allein schon aus juristischen Gründen, hieß es immer wieder von FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders und Co.

War in den vergangenen Wochen und Monaten ein gefragter Mann: Manfred Schnieders, Vizepräsident Fußball beim FLVW. © imago images/Noah Wedel
Mit diesem Passus in der Satzung hat sich der Verband keinen Gefallen getan. Deshalb muss der FLVW jetzt zwingend ran an seine Satzung und einige Dinge abändern. Dass er dazu in der Lage ist, hat er bereits bewiesen: Schon im Corona-Sommer 2020 hatte der Verband entsprechend auf die Abbruch-Saison 2019/20 reagiert und die 50-Prozent-Regel eingeführt. Eine Regel, die in Pandemie-Zeiten so durchdacht und elegant anmutete, aber in dieser Saison letztlich doch nicht zum Tragen kommt.
Chaotischer Zustand im Amateurfußball darf sich nicht wiederholen
Was der FLVW jetzt ganz dringend braucht, ist die Regel, eine Saison jederzeit annullieren oder abbrechen zu können. Zu einem Zeitpunkt, an dem einem schon der gesunde Menschenverstand sagt: Ein Festhalten am Spielbetrieb ergibt keinen Sinn mehr.
Der FLVW will seine Möglichkeiten diesbezüglich in den nächsten Wochen erörtern. Er muss definitiv zu einer Lösung kommen, damit sich dieses Chaos, das in den vergangenen Wochen und Monaten im Amateurfußball vorherrschte, nicht noch einmal wiederholt.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
