16 Spiele, 16 Niederlagen − der TSC Kamen steht abgeschlagen ohne einen Punkt am Tabellenende der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm. Vorstand und Sportliche Leitung setzen aktuell alle Hebel in Bewegung, um die erste Mannschaft zu verstärken. Ein namhafter Rückkehrer ist Kenan Özkan, ehemaliger Spielführer und Antreiber.
Eigentlich wollte Kenan Özkan mit seinen 35 Jahren seine Fußballkarriere locker in der Reserve der IG Bönen mit Freunden ausklingen lassen. Doch der Hilferuf seines Onkels − Orhan Özkan vom TSC Kamen − blieb nicht ungehört. „Der TSC Kamen ist ja auch eine Herzensangelegenheit“, gab Kenan Özkan seine Zusage, nochmals für den A-Kreisligisten aufzulaufen. „Ich kann zwar berufsbedingt nicht immer regelmäßig trainieren, will aber helfen, wo ich helfen kann.“
Und der Defensivspezialist hätte auch heute noch bei so manch einem A-Kreisligisten seinen Stammplatz sicher. Özkan spielte immerhin mit dem VfL Kamen und dem SSV Mühlhausen-Uelzen überkreislich. Mit dem TSC Kamen wurde er Meister der A2 unter Trainer Tuncay Sönmez. „Das war damals eine echt starke Mannschaft“, schwärmt er noch heute von alten TSC-Zeiten. Leider blieb dem Team in den Aufstiegsspielen der Sprung in die Bezirksliga verwehrt.

Beim TSC Kamen indes will der Vorstand gerne sofort an diese starke Zeit anknüpfen. Deshalb hat der Verein den Antreiber Kenan Özkan geholt. „Der Verein hat mit mir und meiner Person einiges vor“, sagt der Abwehrspieler. „Um mich herum soll eine Mannschaft in familiärer Atmosphäre gebaut werden, die ähnlich wie vor einigen Jahren mit viel Herz aufläuft.“
Özkan weiß: „Man kann von uns keine Wunder erwarten, aber man weiß im Fußball ja nie. Wir älteren Spieler können vielleicht die Resultate verbessern und dann in der neuen Saison einen Neustart angehen. Im Sommer kommen weitere Spieler, die jetzt noch bei anderen Vereinen unter Vertrag stehen.“
Kenan Özkan drückt IG Bönen die Daumen
Die aktuelle sportliche Situation schmerzt ihn schon sehr. „Das tut mir hier alles in der Seele weh. Hier ist einiges schiefgelaufen, es gab falsche Versprechungen“, sagt Özkan. „Hier haben einige für fast gar nichts gespielt. Die meisten sind geblieben, weil Coach Tuncay Sönmez uns immer bei Laune gehalten hat. Tuncay ist ein wichtiger Faktor, ein menschlich genialer Typ. Mit seinem Weggang ging es auch beim TSC bergab.“
Ebenfalls nicht so gut sieht es bei Kenan Özkans abgebenden Verein IG Bönen aus. „Ich hätte dort auch bleiben können, Trainer Gültekin Ciftci hat ja gefragt“, so Özkan. Aber: „Da ist gerade vieles in der Schwebe, es läuft nicht rund. Ich hoffe, dass die noch die Kurve kriegen.“
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