Kein Schnee, dafür Pollen: Was das warme Wetter aus Weihnachten macht
Wetter
Man kann es schon nicht mehr hören, aber mit der weißen Weihnacht wird es in diesem Jahr nichts in Deutschland. Auch anderswo ist es viel wärmer als sonst üblich. Der fehlende Schnee wird mancherorts sogar zum Fall für die Arbeitslosenversicherung.

Die hohen Temperaturen im Dezember verhindern nicht nur den Schnee zu Weihnachten, sondern stellen Allergiker auch vor Probleme.
Die frühlingshaften Temperaturen bleiben Deutschland auch an Weihnachten erhalten. Die Temperaturen klettern an Heiligabend auf milde 10 bis 16 Grad.
Der Spitzenwert an einem 24. Dezember von 18,9 Grad in Freiburg aus dem Jahr 2012 wird aber nicht erreicht, wie der Sprecher des Deutschen Wetterdiensts (DWD), Uwe Kirsche, am Mittwoch sagte. Wer dicke Wintermäntel und Wollmützen anzieht, dürfte zum Fest also schwitzen.
Probleme für Allergiker
Und Allergiker müssen aufpassen: Rund um Stuttgart, am Bodensee und in der Rheinebene fliegen zu Weihnachten die Haselpollen, wie der DWD warnte. Und auch sonst ist in diesem Jahr einiges anders.
Ein wenig kühler werde es am ersten Weihnachtsfeiertag, am zweiten seien aber bereits wieder Temperaturen bis 15 Grad drin, sagte DWD-Meteorologe Sebastian Schappert.
Nach der Rekordwärme im November könnte nun auch der Dezember der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Die bislang höchste Durchschnittstemperatur in einem Dezember von 4,8 Grad im Jahr 1934 wird nach Einschätzung der Wetterexperten wahrscheinlich übertroffen.
Derzeit liegen die Temperaturen bereits um etwa 5,5 Grad über dem Mittelwert aus mehreren Jahrzehnten von 0,8 Grad.
Folgen für die Süßwarenbranche
Das hat auch die Süßwarenbranche zu spüren bekommen. Nach einem guten Start in das Weihnachtsgeschäft mit Lebkuchen, Dominosteinen und Spekulatius im November ließ der laufende Monat zu wünschen übrig.
„Die Weihnachtsstimmung wollte bei vielen Verbrauchern nicht recht aufkommen“, sagte der Vorstandschef des Süßwarenhandelsverbandes Sweets Global Network, Hans Strohmaier, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München.
Trotzdem sei die Branche noch mit einem blauen Auge davongekommen und rechne zumindest mit einem stabilen Umsatz im Weihnachtsgeschäft.
Ein Fall für die Arbeitslosenversicherung
Auch in anderen Ländern ist der Dezember viel wärmer als sonst üblich. In der Schweiz wird der Schneemangel in Teilen der Alpen sogar ein Fall für die Arbeitslosenversicherung: In Graubünden haben ein Dutzend Bergbahnen und andere Tourismusbetriebe Kurzarbeit angemeldet, wie die Schweizer Nachrichtenagentur sda berichtete.
Bergtourismus-Unternehmen können in der Schweiz bei Ausfällen durch ungewöhnliches Wetter zeitweilig bis zu 80 Prozent der Löhne vom Arbeitsamt finanzieren lassen.
Große Skigebiete wie die Weisse-Arena in Laax hätten aber immer noch genug zu tun für ihre Beschäftigten. Allerdings musste auch dort wegen Schneemangels das Pistenangebot eingeschränkt werden.
Von dpa
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