Kati Wilhelm: «Man darf nichts verpassen»

OBERHOF Kati Wilhelm sah gelassen zu, als sich Jekaterina Jurjewa bei der Pressekonferenz nach dem Staffelsieg in Oberhof überhaupt nicht mehr einkriegen wollte. Die russische Biathletin flachste herum und zog Grimassen.

Oberhof (dpa)

von Von Uwe Jentzsch, dpa

, 08.01.2009, 10:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
Kati Wilhelm begutachtet nach dem Schießen im Biathlon-Weltcup im Skistadion in Oberhof ihre Waffe.

Kati Wilhelm begutachtet nach dem Schießen im Biathlon-Weltcup im Skistadion in Oberhof ihre Waffe.

Allerdings haben die deutschen Damen das Rezept dafür in diesem Winter noch nicht gefunden. «Unsere Hoffnung ist, dass die Russinnen Federn lassen, wenn sie unter Druck gesetzt werden. Sobald sie unbedrängt an der Spitze laufen können, machen sie wie bei ihren drei Saisonsiegen kaum Fehler», meinte Wilhelm. Auch um das russische Quartett aus der Siegspur zu drängen, hatte die etatmäßige Schlussläuferin Wilhelm darum gebeten, in Oberhof auf einer Mittelposition in der Staffel eingesetzt zu werden. «Wir müssen taktische Varianten testen, mit denen wir ordentlich gegenhalten können», betonte die dreimalige Olympiasiegerin.

Allerdings haben die deutschen Damen das Rezept dafür in diesem Winter noch nicht gefunden. «Unsere Hoffnung ist, dass die Russinnen Federn lassen, wenn sie unter Druck gesetzt werden. Sobald sie unbedrängt an der Spitze laufen können, machen sie wie bei ihren drei Saisonsiegen kaum Fehler», meinte Wilhelm. Auch um das russische Quartett aus der Siegspur zu drängen, hatte die etatmäßige Schlussläuferin Wilhelm darum gebeten, in Oberhof auf einer Mittelposition in der Staffel eingesetzt zu werden. «Wir müssen taktische Varianten testen, mit denen wir ordentlich gegenhalten können», betonte die dreimalige Olympiasiegerin.

Guter Lauf des "Rotkäppchens" Dass es in Oberhof ohne die drei Weltmeisterinnen Martina Beck, Andrea Henkel und Magdalena Neuner nicht geklappt hat, lag nicht am Auftritt des thüringischen «Rotkäppchens» mit gutem Lauf, schnellem Schießen und nur einem Nachlader. Die deutschen Damen drehten eine Strafrunde mehr und benötigten fünf Reservepatronen mehr als die Russinnen. Allein das machte 1:15 Minuten des Rückstandes von 1:31,4 Minuten im Ziel aus. «Die Russinnen schießen zudem noch sehr schnell und sie haben sich läuferisch unheimlich entwickelt», berichtete Wilhelm über ihre Beobachtungen. «Man muss immer die Augen offen halten, darf nichts verpassen. Auch wenn man jahrelang vorn war, kann man schnell den Anschluss verlieren», betonte sie.

Mit Blick auf Olympia 2010 in Vancouver hatte sich Wilhelm im vergangenen Frühjahr ziemlich geräuschlos ein neues Trainerteam gesucht. Mit dem Norweger Odd Lirhus, der 1978 erster Einzel- Weltmeister mit dem Kleinkalibergewehr war, arbeitet sie an der Umstellung ihrer Lauftechnik. «Ich will aufrechter und flotter aus den Füßen raus, mit höherer Frequenz und nicht so kraftraubend wie früher laufen», beschrieb Wilhelm das.

2010 soll Ernte eingefahren werden Der Ruhpoldinger Stützpunkttrainer Andi Stitzl kümmert sich ums Schießen. «Ich habe früher bis zum ersten Schuss zu viel Zeit gebraucht», erklärte Wilhelm. «Das hatte mir auch schon Bundestrainer Uwe Müssiggang gesagt. Nun hat Andi aber energisch darauf eingewirkt, dass ich mich schneller bewege», berichtete sie. Die Weltspitze sei noch mehr zusammengerückt und jede Sekunde wichtig. Sowohl beim Laufen als auch am Schießstand bemerke sie schon die Verbesserungen. Das kontinuierlich im Wettkampf umzusetzen, benötige aber noch Zeit. «Genau deshalb habe ich in der vorolympischen Saison damit begonnen. Dieser Winter ist der Test. 2010 will ich die Ernte einfahren», formulierte Wilhelm ihre Vorstellungen.

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