Judokas bei Heim-Weltcup aufs Kreuz gelegt

Die deutschen Judokas haben bei ihrem Heimspiel das erhoffte Ruhepolster für Olympia verpasst und müssen nun mit dem Rechenschieber im Gepäck zur EM reisen.

Hamburg (dpa)

24.02.2008, 17:23 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ohne Olympiasiegerin Yvonne Bönisch blieben die Kämpfer des Deutschen Judo-Bundes (DJB) beim Heim-Weltcup in Hamburg bei nur drei Podestplätzen ohne Sieg und müssen nun im langen Marsch nach Peking auch auf die EM im April in Lissabon bauen. Vor allem das frühe Aus für arrivierte Stars wie Ole Bischof und Annett Böhm sorgte für Ernüchterung. «Es ist schon enttäuschend, wie einige unserer Leistungsträger sang- und klanglos ausgeschieden sind», blickte DJB-Vizepräsident Lutz Pitsch wenig hoffnungsvoll auf die Großereignisse EM und Olympia.

Für das beste Ergebnis aus deutscher Sicht sorgte am Schlusstag Nachwuchskämpfer Benjamin Behrla (Wahlheim), der sich erst im Finale dem Niederländer Henk Grol geschlagen geben musste und somit Zweiter wurde. Nach Rang drei für Fliegengewichtlerin Michaela Baschin (Backnang) legte Heide Wollert aus Halle in der Klasse bis 78 Kilo nach. Gute fünfte Plätze gab es für den Olympia-Dritten Michael Jurack (Abensberg) sowie für Romy Tarangul und Mario Schendel. Pechvogel Sandra Köppen-Zuckschwerdt musste ihren Bronze-Kampf wegen einer Verletzung absagen und wurde ebenfalls Fünfte.

Einige der arrivierten deutschen Judo-Asse enttäuschten in Hamburg. Am Vortag schied die Leipziger Olympia-Dritte Böhm ebenso nach nur zwei Kämpfen aus wie der frühere Europameister Bischof. Beide sind aber im Qualifikationsmarathon für Peking auf Kurs. Hoffnungsträgerin Anna von Harnier verlor gleich ihren ersten Kampf, sie hat ihre Olympia-Fahrkarte schon sicher. Düster sieht es für Olympia vor allem in den unteren Männer-Klassen aus.

Wehmütig verfolgte Olympiasiegerin Bönisch, die bei dem erstklassig besetzten Turnier wegen Kniebeschwerden passen musste, die Wettkämpfe. «Das tut schon ein bisschen weh, nur zuschauen zu können», gestand die Potsdamerin. In den nächsten vier Wochen muss sich die 27-Jährige mit Krafttraining begnügen, Olympia hat sie aber fest im Blick. «Es sind ja noch ein paar Monate.»

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