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In luftigen Höhen: RSV bietet spektakuläres Ersatzprogramm für den Radsport-Nachwuchs
Radsport
Während die Unnaer Radprofis Rennen fahren, misst sich der Nachwuchs des RSV derzeit nicht auf Wettkampf-Basis. Der Verein hat aber für eine attraktive Alternative gesorgt - und die führte hoch hinaus.
Die Profis des RSV Unna dürfen unter hohen Hygienevorgaben und ständig getestet in internationalen Rennen starten. Teamzeitfahr-Europameister Michel Heßmann hatte im italienischen Etappenrennen Settimana Coppi e Bartali einen schweren Stand. Jonas Vingegaard vom Jumbo-Visma Rennstall übernahm früh die Führung in der Gesamtwertung. Und so musste Teammitglied Heßmann auf allen Etappen Helferdienste leisten und hatte mit dem Ausgang des Rennens wenig zu tun.
Ähnlich ging es Franziska Koch vom DSM Rennstall, als sie bei drei belgischen Eintagesrennen Helferdienste für ihre Teamchefin verrichten musste - wie auch Charlotte Becker, Jon Knolle und Justin Wolf bei ihren belgischen Einsätzen. Alle Unnaer Profis hoffen, dass sie bald selbst in die Führungsrolle in ihren Teams aufsteigen und zu ersten Erfolgen in diesem Jahr kommen.
Der 40-köpfige Nachwuchs des RSV Unna wird durch die Trainer coronabedingt seit Wochen nur in Kleinstgruppen trainiert. Da keine Rennen für den Nachwuchs stattfinden dürfen, bot Anfang der Osterferienwoche ersatzweise Vereinstrainer Tobias Müller den Landeskadersportlern des Vereins bei schönstem Wetter ein besonderes Erlebnis.
In Unna hatten sich alle Sportler und Trainer zuerst einem Corona-Test unterzogen. Die Eltern brachten dann die Rennsportler mit Privatwagen zum Astenturm nach Winterberg. Dort erklärte Müller den Trainingsweg von Winterberg nach Unna. Unter Aufsicht des Vereinsvorsitzenden Hans Kuhn am Startpunkt bestiegen die Sportler in zwei Gruppen ihre Rennmaschinen und befuhren in den neuen Trikots unter Begleitung des Vereinswagens die Route, die möglichst verkehrsarme Wege mit einigen Steigungen beinhaltete.
Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung nach Sturz
Meist erschöpft, aber zufrieden und sturzfrei kamen alle Fahrer in Unna an. In der Trainingsfahrt in Kleingruppen zwei Tage zuvor gab es hingegen einen Trainingssturz, bei dem sich Tom Wendel einen Nasenbeinbruch und eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Dem talentierten U15-Fahrer geht es aber schon wieder etwas besser.
Ursprünglich für den 18. April hatte der Verein vor einigen Monaten die traditionelle Radtourenfahrt „Vom Hellweg zum Möhnesee“ mit einem engen Sicherheitskonzept, unter weitreichenden Hygienevorgaben, begrenzt auf eine geringe Gesamtzahl und in getesteten Kleinstgruppen geplant. Den aktuellen Landesvorschriften entsprechend ist aber auch dies derzeit nicht möglich.
Hoffnung auf Bundesliga-Straßenrennen im Kreis Unna
Nun wird darüber nachgedacht, im Herbst die RTF nachzuholen oder vielleicht eine CTF, eine Radtourenfahrt im Gelände, zu planen. Der RSV hofft auch, dass das große geplante Bundesliga-Straßenrennen - die Sauerlandrundfahrt - den Kreis Unna im September streifen wird und der Verein die örtliche Organisation, vielleicht dann sogar wieder vor vielen Zuschauern, übernehmen kann.