Flughafen Düsseldorf: Hunderte herrenlose Koffer geben Rätsel auf
Gepäck ohne Fluggäste
Hunderte herrenlose Taschen und Koffer haben am Dienstagabend im Flughafen Düsseldorf für Verwunderung gesorgt. Von Fluggästen, die diese Gepäckstücke erwarteten, keine Spur. Was war passiert?
Dienstagabend, kurz nach 22 Uhr. Ein Dortmunder kehrt von seiner Urlaubsreise zurück, geht zu den Gepäckbändern, um seine Koffer am Düsseldorfer Flughafen in Empfang zu nehmen, und stutzt: Hunderte herrenlose Taschen und Koffer stehen in der Halle neben den Gepäckbändern. Weit und breit kein Fluggast, der sich für das viele Gepäck interessiert. Kann das sein?
Es geht um „Rush-Gepäck“
Aufklärung in das mysteriöse herrenlose Gepäck bringt Süleyman Ucar, Pressesprecher des Flughafens Düsseldorf, auf Nachfrage unserer Redaktion: „Es handelt sich hier um nachgesandtes oder durchgeleitetes Gepäck.
Dieses Gepäck reist unabhängig vom Fluggast, zum Beispiel, weil es an einem anderen Flughafen stehen geblieben ist“, erklärt Ucar. Möglich auch, dass es am falschen Bestimmungsort gelandet war.
Dieses sogenannte „Rush“-Gepäck werde von den Dienstleistern der zuständigen Fluggesellschaften in Empfang genommen, um es den Passagieren zustellen zu können. „Der Flughafen Düsseldorf ist dabei nicht unbedingt der Zielflughafen“, stellt Ucar klar. Gut möglich, dass es also von hier aus mit einem anderen Flugzeug weiter in einen anderen Ort geflogen wird.
„Die Gepäckabfertigung ebenso wie darauf folgende Abläufe bis zur Ausgabe bzw. bei Rush-Gepäck auch Zustellung der Gepäckstücke liegen in der Verantwortung der jeweiligen Airline“, sagt Ucar. Sie müssten sich also um die Gepäckstücke kümmern.
Nur kurzzeitig am Flughafen geparkt
Dabei stellt Ucar klar, dass nachzusendendes Gepäck in der Regel nur kurzzeitig am Flughafen, auch im Bereich der Ankunftsbänder, verbleibe. Die Airlines bemühten sich, dieses schnellstmöglich an den Zielort des Reisenden nachzusenden.
Dass Diebe das auf den ersten Blick unbeaufsichtige Gepäck sehr leicht und einfach stehlen könnten, täusche, sagt Ucar: „Diese Bereiche werden durch Sicherheitsmitarbeiter bestreift. Auch Lost&Found-Mitarbeiter der Airlines bzw. deren Dienstleister sind vor Ort und kümmern sich um nachzusendendes Gepäck.“