Spieler nicht mehr im Holzwickede-Kader Streit um Spielanteile und „disziplinarische Gründe“

Holzwickeder gehört nicht mehr zum Kader
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Für Kianosh Amiri ist das Kapitel Holzwickeder SC offenbar beendet. „Kianosh Amiri gehört aus disziplinarischen Gründen nicht mehr zum Kader“, erklärte Karl Lösbrock, Ressortleiter Sport beim Fußball-Westfalenligisten. Der Spieler spricht davon, nach einem Gespräch selbst den Schlussstrich gezogen zu haben.

Dass der Kaderstatus sich noch einmal ändern werde und Amiri noch einmal für den Holzwickeder SC aufläuft, gilt als ausgeschlossen. Lösbrock sagte, dass Amiri den Verein verlassen werde und bereits die Vereinsutensilien abgeben habe - ein klares Zeichen. Lösbrock spricht von „disziplinarischen Gründen“ für die Ausbootung: „In jeder Gruppe gibt es Regeln. Und wenn man gegen diese Regeln wiederholt verstößt, ist irgendwann das Maß voll.“ Auf Details wollte Lösbrock nicht eingehen.

Auch Amiri geht nicht von einer Rückkehr aus. „Wenn es für mich zu Ende ist, dann ist es zu Ende“, sagte der Spieler. Amiri selbst war mit seinen Spielanteilen beim Holzwickeder SC nicht zufrieden. „Ich fand, dass ich mehr Spielzeit verdient habe“, sagte er und sei sauer gewesen über seine Rolle auf der Ersatzbank. „Ich bin damit nicht klar gekommen“, so Amiri.

Kianosh Amiri kam aus der U19 des TSC Eintracht Dortmund zurück zum HSC und absolvierte in seinem ersten Seniorenjahr 13 Westfalenligapartien (1 Tor) mit 437 Minuten und zwei Westfalenpokaleinsätze. Meist reichte es für Amiri jedoch nur zu Kurzeinsätzen, lediglich einmal spielte er durch beim 1:5 gegen Obersprockhövel am 16. Oktober 2022. Ansonsten war dem offensiven Flügelspieler meist die Jokerrolle vorbehalten.

Zum Knall kommt es Ende März

Zum Knall kam es dann nach dem Spiel gegen den FC Iserlohn (0:0) am 26. März, bei dem Amiri wieder auf der Bank saß. Offen sichtbar waren die Dissonanzen am Rande der Partie: Vor dem Spiel gab es ein Wortgefecht zwischen Torwarttrainer Stefan Sablowski und dem Spieler. Amiri räumte gegenüber der Redaktion ein, sich „falsch verhalten“ zu haben, ließ aber offen, worauf er das am Spieltag bezog.

Am folgenden Tag habe es dann ein Gespräch mit dem Spieler gegeben, nach der die sofortige Trennung offenbar fix war. „Ich habe es einfach nicht verstanden und akzeptiere die Meinung nicht. Mit dem Trainerteam hat es einfach nicht gepasst“, sagte Kianosh Amiri. Er habe daraufhin angekündigt, nicht mehr zu kommen. Damit endete die Zeit in Holzwickede nach nicht einmal einem Jahr. Nach Patrick Fischer, der im Februar überraschend aufhörte, und Michele Teofilo, der in die Reserve gegangen ist und nach dem Saisonende zur SG Massen wechselt, ist Amiri ein weiterer Spieler, der die Spielzeit nicht im Westfalenliga-Kader beendet.

Kianosh Amiri verlässt den Holzwickeder SC.
Kianosh Amiri verlässt den Holzwickeder SC. © Sebastian Reith

Kianosh Amiri besitzt neben der afghanischen Staatsbürgerschafft auch den deutschen Pass. Fußball spielte er bei RW Ahlen, ehe er zum TSC Eintracht Dortmund ging. Beim HSC war man froh, einen jungen Spieler aus der Emschergemeinde zurückgeholt zu haben, über dessen Entwicklung es allgemein im ersten Seniorenjahr wenig Klagen gab.

Noch im Dezember sagte Cheftrainer Benjamin Hartlieb, dass auch Amiri gezeigt habe, „nicht zur Kaderauffüllung“ gekommen zu sein und dass er „Bestandteil der Mannschaft“ ist. Das hat sich mittlerweile geändert, obwohl Amiris Verlängerung bereits kurz vor Weihnachten offiziell vermeldet worden war. Jetzt kommt alles ganz anders: Amiri sucht er einen neuen Verein, habe schon Kontakte zu Westfalen- und Oberligisten geknüpft.

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