Höfl-Riesch Vierte im Super-G - Mancuso siegt
Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch hat beim Weltcup in Garmisch-Partenkirchen ihren siebten Podestplatz des Winters erneut knapp verpasst. Einen Tag nach der Abfahrt kam die Doppel-Olympiasiegerin auch im Super-G auf den vierten Platz.

Maria Höfl-Riesch verpasst erneut das Podest. Foto: Stephan Jansen
Höfl-Riesch mühte sich den Resultaten irgendetwas Gutes abzugewinnen. «Dafür war ich bei der WM hier zweimal Dritte, lieber so als andersrum», erinnerte die Partenkirchener Skirennfahrerin an die zwei bronzenen Medaillen bei den Titelkämpfen in Garmisch-Partenkirchen vor einem Jahr. Nach der Abfahrt stand am selben Ort die Amerikanerin Lindsey Vonn zum 50. Mal im Weltcup ganz oben auf dem Podest. Den Sieg im Super-G musste sie ihrer Teamkollegin Julia Mancuso überlassen. Vonn schied am Sonntag erstmals seit mehr als drei Jahren wieder in einem Speedrennen aus.
Gleich nach dem Jubiläumssieg knuddelte Vonn noch ihre Schwester im Zielraum und verdrückte das eine oder andere Tränchen, am Tag danach war die Fahrt vorzeitig vorbei. Die amerikanische Skirennfahrerin erwischte einen Schlag und wäre zum Entsetzen von Susanne Riesch am Fuße der Strecke beinahe gestürzt. Athletisch stark fing sich Vonn ab. Der nächste Erfolg bei der Rekordjagd auf die Marke der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll (62 Erfolge) und der Schweizerin Vreni Schneider (55) muss also warten.
«Die Rekorde bedeuten alles für mich. Deshalb fahre ich, um Rekorde zu machen. 50 ist ein großer Punkt in meiner Karriere. Das zu erreichen, habe ich mir nie vorstellen können», sagte Vonn. Da kann die versammelte Elite nur anerkennend gratulieren. «Sie ist halt einfach die Beste, das wissen wir schon seit längerer Zeit. Wenn bei ihr alles passt und wenn sie so fährt, wie sie kann, dann ist sie kaum zu schlagen im Moment», lobte Maria Höfl-Riesch eine Woche nach ihrem ersten Saisonsieg in St. Moritz. In der Gesamtwertung machte sie mit nun 796 Punkten weiter Boden auf die auf Rang zwei liegende Slowenin Tina Maze (868 Zähler) gut. Hier ist nun Rang zwei hinter der weit führenden Vonn (1350) «das Ziel».
Mit zwei Riesenslaloms und einem Slalom geht es am kommenden Wochenende in Soldeu/Andorra weiter. Dann will der Deutsche Skiverband auch wieder auf das Podest, auf dem er sich auch im Weltcup-Ort am Fuße der Zugspitze ein Plätzchen versprochen hatte. «Wir wollten eigentlich schon bei dem Heimrennen auf dem Podium sein, das ist eigentlich der normale Anspruch. Wir sind zweimal Vierter geworden, damit kann man leben, aber es hätte a bisserl besser sein können», sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.
Bei Minus 22 Grad am Samstag und minus 20 Grad am Sonntag schützten sich die Sportlerinnen mit Masken, Tapes oder Creme im Gesicht. «Ich sehe es nicht ein, dass ich mir die Haut erfrier», betonte die 21-malige Weltcup-Gewinnerin Höfl-Riesch. Sie fuhr mit einer Maske.
Neben dem Gesichtsschutz waren am Samstag vor allem warme Plätze wie die Hütte am Herren-Start gefragt. «Es war ganz schön eng heute und dementsprechend warm, weil so viele Leute drin waren», schilderte Viktoria Rebensburg. Am Ende wurde sie selbst - ein wenig ratlos ob des Zeitrückstands von 2,68 Sekunden auf Vonn - 21. in der Abfahrt. Im Super-G holte sie nach drei Ausscheidern als 20. Punkte. Als 19. fuhr Veronique Hronek ihr zweitbestes Abfahrts-Ergebnis ein, im Super-G schied sie an der selben Stelle wie Vonn aus.
Bedenkt man die Dominanz der Amerikanerin in den vergangenen Wintern, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die dreimalige Gesamtweltcupgewinnerin Moser-Prölls Bestmarke knackt. «Das kann ich mir gut vorstellen», sagte die Österreicherin Elisabeth Görgl am Ort ihrer zwei WM-Goldmedaillen. «Man muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass sie irgendwas viel besser macht als alle anderen.» Sie selbst wurde Sechste und Siebte.