Besser hätte es für Laura Nolte kaum laufen können. Bei den Bob-Weltcups im US-amerikanischen Lake Placid schrieb die deutsche Olympiasiegerin sogar Bobgeschichte.
Mit ihrem Erfolg am Samstag im Monobob trug sich die 24-Jährige als erste deutsche Pilotin überhaupt in die Siegerliste ein. Und das auf einer Bahn, auf der sie noch nie zuvor einen Wettkampf bestritten hatte.
Nolte gewann mit der Gesamtfahrzeit von 2:01,31 Minuten vor der Mono-Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus den USA, die 0,11 Sekunden Rückstand hatte.
Die junge Pilotin aus Unna markierte dabei im ersten Durchgang in 1:00,47 Minuten sogar einen Bahnrekord. Dritte wurde Lisa Buckwitz, die im ersten Lauf mit 5,80 Sekunden einen Startrekord aufstellte. Die dritte deutsche Starterin, Kim Kalicki, belegte Rang fünf.
„Ich bin mega mega happy. Das hätte ich nie erwartet“, freute sich Nolte überschwänglich. „Jetzt ist er endlich da, der erste Sieg im Monobob.“ Den Grundstein zum Sieg legte sie dabei an ziemlich überraschender Stelle.
Am Start war die Top-Athletin aus der Hellwegstadt zwar wie gewohnt vorne mit dabei. Die entscheidenden Hundertstelsekunden fuhr sie aber im unteren Teil der Bahn heraus, der sonst ganz klar das Terrain von Kaillie Humphries ist. Die Amerikanerin hatte seit 2017 alle Rennen in Lake Placid für sich entschieden. Diese Serie ist nun beendet.
Podestplatz im letzten Rennen vor der Weihnachtspause
Im Zweierbob-Weltcup am Sonntag landete Laura Nolte gemeinsam mit ihrer Anschieberin Lena Neunecker erneut auf dem Siegerpodest. Als Zweite mussten sich die beiden Deutschen lediglich Kaillie Humphries geschlagen geben, die nach der „Schmach“ im Monobob offenbar noch eine Rechnung begleichen wollte.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Platz und gegen Kaillie darf man hier durchaus auch verlieren“, zeigte sich Nolte aber auch mit dem Resultat einverstanden.

Im Endresultat hatte sie mit einer Zeit von 1:55,05 Minuten ganze 12 Hundertstelsekunden Rückstand auf die Gewinnerin aus den USA. Dritte wurde Kim Kalicki (59 Hundertstelsekunden Rückstand), die damit das deutsche Doppelpodium komplett machte.
Die knappe Entscheidung auf dem „Devils Highway“, wie der untere Teil der Bahn im US-Bundesstaat New York genannt wird, hatte sich bereits im ersten Lauf abgezeichnet. Hier waren Nolte/Neunecker ganze fünf Hundertstelsekunden hinter dem Führungsduo geblieben.
„Die fünf Wochen in Kanada und den USA haben schon ihren Tribut gefordert und waren sehr kräfteraubend“, freut sich Laura Nolte nun auf die Rückkehr in die Heimat. Hier steht vor dem nächsten Weltcup-Start auf der Heimbahn in Winterberg (6. bis 8. Januar 2023) vor allem eins auf dem Programm: „Weihnachten feiern mit der Familie und Freunden.“
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