Hella Wenders dreht wieder in Berg Fidel
Fortsetzung der Schul-Doku
Ihr Debütfilm „Berg Fidel – eine Schule für alle“ aus dem Jahr 2012 hat berührt und bewegt und Preise gewonnen. Drei Jahre lang hatte Hella Wenders Kinder aus Münster begleitet, die besonderen Förderbedarf haben. In diesem Sommer beginnt die Regisseurin mit den Dreharbeiten für die Fortsetzung – wieder in Münster.

Regisseurin Hella Wenders setzt ihre Arbeit in Berg Fidel fort.
Der Grund: Ab August wird die münstersche Schule Berg Fidel eine so genannte Primus Modellschule, an der Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse durchgehend lernen können. Der Bruch zur weiterführenden Schule entfällt. Die Erfahrung soll zeigen, ob Kinder so bessere Abschlüsse erreichen als in herkömmlichen Schulsystemen. Nun will die Regisseurin zeigen, wie die verschiedenen Schulen den besonderen Lernvoraussetzungen der Kinder begegnen, wie sich die beruflichen Chancen entwickeln, wie die Zukunftsaussichten sind. Wenders begleitet die Schüler auf dem Weg zum Erwachsenwerden und lässt sie dabei selbst zu Wort kommen, der Zuschauer erfährt so „von ihren Träumen, Hoffnungen, Ängsten und Sorgen“.
In ihrem ersten Film hat sie genau damit beeindruckt: Er wurde mit dem Dokumentarfilmpreis beim „Fünf Seen Film Festival“ in Starnberg, dem Haupt- und Publikumspreis „Lüdia“ beim Kinofest in Lünen sowie dem Max Ophüls-Preis in der Kategorie Dokumentarfilm in Saarbrücken ausgezeichnet. Die Filmstiftung NRW war auch angetan: Am vergangenen Donnerstag sicherte sie zu, die Fortsetzung mit 150.000 Euro zu fördern. Die Filmförderungsanstalt hat dem Film Anfang Juni bereits eine Förderung von 50.000 Euro zugesprochen. Hella Wenders wurde 1977 in Münster geboren und ist die Nichte von Wim Wenders. Auf die Idee, einen Film über die Grundschule Berg Fidel zu machen, kam sie durch ihre Mutter, die Klassenlehrerin an dieser Schule ist, sowie ihre Tante, die eine Fotodokumentation über den Klassenrat machte.
Die Regisseurin selbst unterstützt die Schule als Schirmherrin einer Kampagne, mit der um Spenden für die inklusive Arbeit geworben wird. Mit dem Geld sollen Praktikanten und pädagogische Mitarbeiter finanziert werden. Wer den Höchstbetrag ab 5000 Euro spendet, darf als Gegenleistung unter anderem einen Tag am Filmset von „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ verbringen.