Grips Theater zeigt Stücke mit Brisanz
Warum schließen sich deutsche Jugendliche der Terrormiliz Islamischer Staat an? Und wie erlebt ein junger muslimischer Berliner sein schwules Coming-out? Das Grips Theater bringt unter seinem neuen Künstlerischen Leiter brisante Themen auf die Bühne.

Der Publizist Jürgen Todenhöfer hat dem Grips Theater exklusiv die Rechte an seinem Buch «Inside IS - 10 Tage im «Islamischen Staat»» zur Bearbeitung für ein Jugendstück gegeben. Foto: Stephanie Pilick
Das Berliner Grips Theater bringt in der neuen Saison das Stück «Inside IS» nach Motiven von Jürgen Todenhöfers gleichnamigem Reisebericht auf die Bühne.
Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und Autor habe dem Grips-Regisseur Yüksel Yolcu exklusiv die Rechte an seinem Buch «Inside IS - 10 Tage im «Islamischen Staat»» zur Bearbeitung für ein Jugendstück gegeben, teilte das Theater am Freitag mit.
«Warum geraten gerade junge Menschen aus Europa in den Sog des «IS» und sind bereit, sich für ein versprochenes Paradies in die Luft zu sprengen? Was wollen sie da verteidigen, was finden sie da, was sie hier nicht finden?» Das seien die Fragen, denen Yolcu in dem Stück nachgehen wolle. Uraufführung der für Jugendliche ab 15 Jahren geeigneten Inszenierung ist am 12. Oktober.
Mit «Nasser» greift der neue Künstlerische Theaterleiter Philipp Harpain ein weiteres brisantes Thema auf. Das Stück von Susanne Lipp entstehe nach der Lebensgeschichte des heute 19-jährigen, aus einer streng muslimischen, libanesischen Familie stammenden Nasser El-Ahmad aus Berlin-Neukölln. «Nasser El-Ahmad kämpft für sein Recht, homosexuell UND gläubiger Moslem zu sein, dafür musste er viel aufgeben», so das Theater. «Nasser» richtet sich an junge Leute ab 13 Jahren sein und in der Regie von Maria Lilith Umbach uraufgeführt. Premiere ist am 14. März 2017.
Um das Thema Obdachlosigkeit geht es in dem Kinderstück «Aus die Maus» von Nadja Sieger und Georg Piller. Basierend auf einer wahren Geschichte wird darin von einer obdachlosen Frau erzählt, die heimlich im Theater lebt. Uraufführung in der Regie von Nadja Sieger ist am 22. September.