Gezielte Überflutung gegen Katastrophe im US-Süden
Ein drastischer Schritt soll drohende Überschwemmungen in südlichen Städten der USA verhindern. Spezialisten der US-Armee öffneten am Wochenende in Louisiana ein erstes Fluttor an einem wichtigen Entlastungskanal des massiv angeschwollenen Mississippi.

Spezialisten der US-Armee ein erstes Fluttor geöffnet. Damit wird ein Teil des Hochwassers im Bundesstaat Louisiana ins Hinterland abgeleitet.
Weite Flächen fruchtbaren Ackerlandes und hunderte Häuser wurden so unter Wasser gesetzt. Es war das erste Mal seit fast 30 Jahren, dass das Morganza-Flutwehr nördlich von Baton Rouge geöffnet wurde.
Ziel der Aktion vom Samstag war es, Druck von den Mississippi-Dämmen zu nehmen und Baton Rouge, die Hauptstadt Louisianas, sowie New Orleans weiter südlich vor einer neuen Jahrhundertflut zu retten. Bis zu 25 000 Menschen müssen deshalb mit Überflutungen rechnen.
Laut der US-Armee könnten in den nächsten Tagen weitere Fluttore am Morganza-Ablauf geöffnet werden. Dann würden tausende Quadratkilometer Farmland und tausende Gebäude überschwemmt. Bereits seit Tagen waren Siedlungen und Anwesen in der Region evakuiert worden.
«Wenn der Fluss es nötig macht, werden wir sie (weitere Fluttore) öffnen», sagte Oberst Ed Flemming vom Pionierkorps dem US-Sender CNN. Der Morganza-Ablauf liegt rund 185 Kilometer nordwestlich von New Orleans.
Durch den Entlastungskanal kann ein Teil des Hochwassers auf dem längsten Fluss der USA über einen Nebenarm, den Atchafalaya, abfließen. Es wird erwartet, dass der Scheitelpunkt des Hochwassers die gefährdeten dicht bevölkerten Gebiete um Baton Rouge und New Orleans am übernächsten Wochenende erreicht.
Flutseiten der National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA

Vorher - nachher: Satellitenaufnahmen vom 21.04.2011 (unten) und vom 10.05.2011 zeigen den Flusslauf des Mississippi.

Eine von den Wassermassen umspülte Farm in Missouri (Archiv).

Pinhook im US-Bundesstaat Missouri: Land unter (Archiv).

Der Mississippi, mächtigster Fluss Nordamerikas, ist in weiten Teilen über die Ufer getreten (Archiv).
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