
Daniel Krahn (schwarze Sonnenbrille) befürwortet eine Fusion zwischen dem von ihm geführten Königsborner SV und der ausgegliederten ehemaligen Handballabteilung des KSV. Doch die Gespräche stocken. © Sebastian Reith
Fusion beim Königsborner SV? Der neue Handball-Chef steht dafür „nicht zur Verfügung“
Handball
Die Gespräche über einen möglichen Vereinszusammenschluss beim Königsborner SV stocken. Der Handball ist mit internen Neustrukturierungen beschäftigt. Der neue Vorsitzende setzt ein klares Zeichen.
Die Handballerinnen des Königsborner SV befinden sich im Umbruch. In Holger Gutzeit hat ein neuer Vorsitzender das Amt von Bernd Kuropka übernommen. Gutzeit steht nach dem Abstieg aus der 3. Liga für einen Neuanfang und auch eine andere Linie. Denn der 62-Jährige befürwortet die Rück-Fusion mit dem Königsborner SV ausdrücklich nicht, von dem sich die Handballabteilung einst abgelöst hatte.
2023 soll es Neuwahlen geben beim Königsborner SV Handball. Dann könnte auch Gutzeit, der das Amt vorab nur für ein Jahr übernommen hat, um wieder in einen periodischen Rhythmus nach Corona zu kommen, auch dauerhaft die Geschicke des Vereins leiten. Allerdings nur unter einer Bedingung: „Für eine Fusion stehe ich nicht zur Verfügung“, machte Gutzeit deutlich, der seit 45 Jahren Mitglied beim KSV ist.
In Königsborn gibt es nämlich zwei Vereine mit dem Namen „Königsborner SV“. Immer wieder stand in den letzten Jahren im Raum, ob KSV Handball und KSV wieder ein Verein werden. Zwischen dem Gesamtvereins-Vorstandsteam um Daniel Krahn und Ex-Handball-Chef Bernd Kuropka hatte es in der Vergangenheit bereits offene Gespräche gegeben, die dem Vernehmen nach einen Zusammenschluss als durchaus realistisch ergaben.
Doch: „Hier herrscht aktuell Stillstand. Es gab keine Mehrheit, kein Votum und auch keine weiteren Gespräche“, sagte Holger Gutzeit am Dienstag zum Stand. Aber er machte auch deutlich, dass er kein Alleinentscheider sei, glaubt aber daran, dass der KSV-Handball weiterhin ein eigenständiger Verein bleiben sollte.
Daniel Krahn befürwortet weiterhin die Bildung nur eines KSV
Krahn, der dem Hauptverein mit den Abteilungen Fußball, Turnen, Karate, Eissport und Volleyball vorsteht, würde eine Fusion weiterhin begrüßen: „Langfristig bleibe ich dabei, dass es sinnvoll ist, wenn es in Königsborn einen gesamten Verein gibt, der sich auch zusammen als ein Verein abbildet“, sagte er noch vor wenigen Wochen.
Zunächst haben die Handballer vor allem intern viel Klärungsbedarf. Es tut sich nach den jüngsten Vorstandswahlen einiges im Verein. „Wir sind in der Findungsphase und wollen in der Vorstandsarbeit besser werden. An Bernd Kuropka ist vieles hängen geblieben. Wir müssen uns breiter aufstellen“, erklärte Gutzeit. Die Vorstandsentwicklung steht ganz oben auf Gutzeits To-do-Liste.
Königsborner Handballer orientieren sich neu
Trotzdem machte er sich schon Gedanken über die Ausrichtung des Vereins und stellte perspektivische Zukunftsfragen: „Wo wollen wir überhaupt hin als Verein? Wollen wir als Verein mit den Damen möglichst 3. Liga spielen oder wollen wir viel mehr Wert auf die Nachwuchsarbeit legen?“ Der KSV stellt kommende Saison eine Oberliga- und eine Verbandsliga-Damenmannschaft – und will künftig an einem Konzept mit einem Leitbild und einer damit verbundenen Zielsetzung arbeiten. Erst, wenn das geklärt ist, könnte in die Fusionsgespräche möglicherweise wieder Bewegung kommen.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
