Heißes Wasser mit dem Wasserkocher zuzubereiten, geht fix. Manche Hersteller warnen aber davor, das eventuell verbleibende Wasser noch ein weiteres Mal zu erhitzen.

Heißes Wasser mit dem Wasserkocher zuzubereiten, geht fix. Manche Hersteller warnen aber davor, das eventuell verbleibende Wasser noch ein weiteres Mal zu erhitzen. © dpa

Frag doch Onkel Max: Ist es gesundheitsschädlich, Wasser im Wasserkocher zweimal zu erhitzen?

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Onkel Max beantwortet hier die Alltagsfragen der Leserinnen und Leser, seiner Nichten und Neffen, wie er sie liebevoll nennt. Diesmal geht es um die Frage, was passiert, wenn das Wasser im Wasserkocher mehrmals heiß gemacht wird.

von Onkel Max

11.10.2022, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

NICHTE SABRINA H. fragt: Lieber Onkel Max! Ich habe mal gehört, dass man Wasser im Wasserkocher nicht zweimal erhitzen darf. Was genau passiert, wenn ich das mache und inwiefern ist es schädlich?

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Grundsätzlich ist es absolut unbedenklich, einmal erhitztes Wasser noch einmal aufzukochen. Beim Aufkochen lösen sich Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid. Damit sinkt der Gehalt von Calcium und Magnesium. Zudem setzt sich Kalk am Boden des Wasserkochers ab. Das alles ist nicht weiter schlimm. Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie lange das Wasser im Wasserkocher gestanden hat. Denn je länger das Wasser im Kocher verbleibt, desto mehr Schadstoffe sammeln sich auch an. Zu diesen Stoffen gehören zum einen Bakterien und Keime aus der Luft, zum anderen aber auch Nickel, das sich aus dem Material von Edelstahlkochern löst oder Weichmacher aus Kunststoffgeräten. Und das ist auch der Grund dafür, dass die Hersteller von Wasserkochern vor dem mehrmaligen Aufkochen warnen. Deshalb hast du vermutlich auch schon mal gehört, dass es gesundheitsschädlich sein könnte, das Wasser öfter zu erhitzen, liebe Sabrina.

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Vor ein paar Jahren hat das SGS Institut Fresenius eine Umfrage in Auftrag gegeben. Demnach schütteten 53 Prozent der Befragten das Wasser vom Vortag weg, während 47 Prozent es weiterhin nutzten. Befragt wurden online 500 erwachsene Deutsche.

Nach Meinung des Fresenius-Instituts und übrigens auch der Stiftung Warentest ist das erneute Aufkochen des Wassers gesundheitlich unbedenklich. Die Sorge vor Nickel und Bisphenol A aus dem Gerät sei unbegründet, teilte das Institut mit. Wichtig sei aber, dass die Geräte das GS-Siegel tragen. Denn Haushaltsgeräte mit diesem Siegel würden „nur selten“ problematische Belastungen aufweisen.

Und bei der Stiftung Warentest heißt es: „Die Rückstände sind, sofern sie überhaupt nachgewiesen werden, so minimal, dass Entwarnung gegeben werden kann.“

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Bei der Verbraucherzentrale ist man ebenfalls dieser Ansicht, weist aber darauf hin, dass vorerkrankte Menschen, Säuglinge oder ältere Menschen vorsichtig sein sollten.

Um ganz sicher zu gehen, könnte das verbliebene Wasser dann besser für andere Zwecke genutzt werden, etwa zum Blumengießen oder zum Nachfüllen des Bügeleisens. Denn dadurch, dass das Wasser bereits einmal aufgekocht wurde ist, sei es schon etwas weicher und somit ideal zum Bügeln geeignet.

Außerdem sei es wichtig, Wasserkocher regelmäßig zu entkalken, damit das Material glatt bleibe und das Risiko, dass sich Schadstoffe lösen, geringer sei. Aufpassen sollte man auch bei alten Geräten, da das Material unter Umständen porös sei. Grundsätzlich sei es empfehlenswert, Geräte aus Edelstahl oder Glas zu kaufen.

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