Expressionist Wilhelm Morgner malte den Alltag der Bauern
Ausstellung in Hamm
Mit der Kabinettausstellung "Wenn die Seele brennt..." zum 100. Todestag des Künstlers Wilhelm Morgner zeigt das Gustav-Lübcke-Museum, was für Kostbarkeiten in seinem Depot schlummern. Nämlich 30 wunderschöne Exponate des berühmten Expressionisten, der viel zu früh in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs starb.

„Der Mann auf dem Hügel“ von Wilhelm Morgner
Wilhelm Morgner, 1891 in Soest geboren, gilt heute als Hauptakteur des Westfälischen Expressionismus. Sein Gesamtwerk reicht von figürlichen und realistischen Darstellungen bis hin zu ornamentaler Abstraktion. Dabei thematisierte er den Alltag der Handwerker, Ackerbürger und Bauern sowie Landschaften. 1913 trat er seinen Militärdienst an. In dieser späten Phase seiner kurzen Schaffenszeit verwendete er sich auch vermehrt religiöse Motive. An der Front in seinem Rucksack befand sich beispielsweise eine Zinkplatte mit der eingeritzten Darstellung "Große Kreuzigung", die auch in der Ausstellung zu sehen ist.
Empfindliche Ausstellungsstücke
"Wir können hier Drucke und Zeichnungen zeigen, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit bald wieder in den Schubladen verschwinden müssen", erklärte Kuratorin Diana Lenz-Weber. Für seine Arbeiten habe der Expressionist Kohle bevorzugt, da er so, anders als bei Öl oder Aquarell, mit dem Papier in Berührung kam, erläutert die Kuratorin. Zudem stellte er zahlreiche Holzschnitte her.
Den Realismus seiner frühen Werke hat Morgner übrigens während seiner ganzen Schaffenszeit nie verloren. In seiner Zeit in Serbien, wo er bei einem Gräberkommando stationiert war, wurden seine Arbeiten sogar wieder realistischer.