Ein Morgen zwischen Kühen und Schweinen

Besuch auf dem Hof Kertelge

An einem geschenkten Tag, da könnte man den Bauernhof von Erika und Bernhard Kertelge in Selm besuchen. Das Ehepaar sagt, dass ihm die Hofarbeit zwischen Kühen und Schweinen Spaß macht: Weil es sich seine Zeit frei einteilen kann. Und weil es Abwechslung liebt. Um 7 Uhr morgens, da sind die Kertelges schon lange wach.

SELM

, 26.02.2016, 11:21 Uhr / Lesedauer: 1 min
Berhard Kertelge bei der Arbeit im Kuhstall.

Berhard Kertelge bei der Arbeit im Kuhstall.

Landwirt Bernhard Kertelge ist seit 6 Uhr im Kuhstall beschäftigt, wo 30 Kühe darauf warteten, gefüttert und gemolken zu werden. Die Kühe mögen es nicht, wenn ihr Tagesablauf durcheinander gerät. Wenn der Bauer zu spät ist, bölken sie laut. Und auch rund 900 Schweine haben Hunger. Der Bauer guckt ständig auf die Uhr. Sein Zeitplan ist straff. 

So sieht es morgens um 7 Uhr auf dem Hof aus

Was gegen 7 Uhr morgens auf dem Hof der Familie Kertelge passiert und welche Rolle die Familie bei der Erzeugung der Milch hat, die sie selbst auch verzehrt, zeigt unsere Fotostrecke. 

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

So tierisch geht es auf dem Hof der Familie Kertelge zu

Familie Kertelge lebt auf einem Bauernhof, zusammen mit rund 900 Schweinen, 30 Kühen, 10 Katzen und einem Hund. Die Tiere fressen viel Futter - und viel Zeit.
29.02.2016
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Wenn Landwirt Bernhard Kertelge morgens gegen 5.30 Uhr den Stall betritt, warten seine Tiere schon auf ihn. Die Kühe wissen, dass sie um 6 Uhr gemolken werden.© Foto: Sandra Heick
Auch die Kälber sind um 6 Uhr schon wach. "Kühe sind Gewohnheitstiere", sagt Bernhard Kertelge. Genauso wie Menschen brauchen sie einen geregelten Tagesablauf. Dadurch sind die Tage auf dem Hof gut strukturiert.© Foto: Sandra Heick
Sobald sich auf dem Hof etwas regt, sind auch die Katzen putzmunter. Zurzeit leben zehn schnurrende Vierbeiner bei den Kertelges. Sie betteln gern um Aufmerksamkeit - und bekommen diese auch. © Foto: Sandra Heick
Während Bernhard Kertelge morgens den Stall sauber macht, kümmert sich seine Frau um die Kühe, die nicht gemolken werden. Vor der Geburt von Kälbern werden die Muttertiere ein paar Wochen geschont. Und auch die jungen Tiere geben noch keine Milch.© Foto: Sandra Heick
Als Grundfutter bekommen die Kühe Mais und Gras-Silage. Bernhard Kertelge: „Etwa 13 Liter Milch geben die Kühe alleine durch das Fressen des Grundfutters. Bei den Tieren, die Milch geben, entscheidet die Milchmenge darüber, wie viel Kraftfutter und Mineralfutter die einzelne Kuh zusätzlich bekommt.“© Foto: Sandra Heick
Die Katzen sind bei der Fütterung immer mit dabei. Eigentlich sind sie sowieso immer da, wo etwas los ist.© Foto: Sandra Heick
Wenn der Stall soweit sauber und der Hunger gestillt ist, wird gemolken. 30 Kühe geben zurzeit auch dem Hof Kertelge Milch. © Foto: Sandra Heick
Erika Kertelge hilft ihrem Mann beim Melken. Bis die Kinder aufstehen - die Kertelges haben Zwillinge (15) und einen Sohn (10) -, verbringt Erika Kertelge etwa eine Stunde im Stall. Sie arbeitet mit einer Halbtagsstelle als Krankenschwester im Krankenhaus. Wenn sie Frühschicht hat beginnt der Tag bei den Kertelges schon eine Stunde früher als gewohnt.© Foto: Sandra Heick
Die milchgebenden Kühe stehen nebeneinander im Fressgitter. Die Kühe, die kurz vor der Geburt eines Kalbes stehen, sind separat in einem Laufstall mit Stroh-Einstreu untergebracht. Im Winter stehen die Kühe den ganzen Tag im Stall. Von Frühjahr bis Herbst kommen sie nach dem Melken am Morgen auf die Weide und bleiben dort, bis sie am Abend gegen 18 Uhr in den Stall geholt werden. Dort werden sie dann gefüttert und ein zweites Mal gemolken. © Foto: Sandra Heick
Die Kertelges säubern vor dem Melken mit einem Tuch das Euter. Zudem massieren sie die Zitzen und das Euter ihrer Kühe per Hand, bevor das Melkzeug angelegt wird. Durch das Massieren wird der Milchfluss angeregt. Per Hand gemolken wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr.© Foto: Sandra Heick
Das Melkzeug saugt die Milch voll automatisch aus dem Euter heraus. © Foto: Sandra Heick
Diese Kuh hat 18,8 Liter Milch gegeben. Die Melkanlage erfasst die Durchlaufgeschwindigkeit der Milch während des Melkens und den Milchertrag. An der Durchlaufgeschwindigkeit erkennt das Gerät, wenn der Euter leer ist. Bei einer Geschwindigkeit von 0,2 Litern pro Minute löst sich das Gerät langsam vom Euter.© Foto: Sandra Heick
Die frische Rohmilch läuft über Leitungen in die Milchkammer. Dort wird sie in einem 2000-Liter-Milchtank gesammelt, bis auf 4 Grad gekühlt und gelagert, bis der Milchsammelwagen sie abholt. Das geschieht alle zwei Tage. In der Molkerei wird die Rohmilch dann verarbeitet. © Foto: Sandra Heick
In der Milchkammer bereitet Erika Kertelge auch die „Milch“ für die Kälber vor. Sie mischt Wasser mit einem sogenannten Milchaustauscher - denn Kälber bekommen nur etwa 10 bis 14 Tage lang die Muttermilch ihrer Mutterkuh, Biestmilch genannt. Danach wird die Milch durch den Milchaustauscher ersetzt. © Foto: Sandra Heick
Die „Milch“ saugen die Kälber jeweils aus ihren eigenen Nuckeleimern. © Foto: Sandra Heick
Die Jungtiere sind recht gierig. Wenn ein Kalb schon fertig ist, während ein anderes noch trinkt, kann es schon mal kleine Kämpfe um die „Milch“ geben. Erika Kertelge achtet dann darauf, dass jedes Kalb ausreichend trinkt.© Foto: Sandra Heick
Die Katzen finden es interessant, was die Menschen auf dem Hof so alles machen. Oft folgen sie der Landwirtin zu den Kälbern.© Foto: Sandra Heick
Der Milchaustauscher schmeckt auch den Katzen. Wie dieses Exemplar sind sie schon einmal etwas beleidigt, wenn es nichts mehr gibt.© Foto: Sandra Heick
Nicht nur die Katzen und Kühe, auch die Ferkelchen werden morgens gefüttert. Wenn Bernhard Kertelge den Stall betritt, herrscht zunächst einmal Aufregung. Doch nach wenigen Sekunden beruhigen sich die Tiere - und setzen gerne mal einen Dackelblick auf.© Foto: Sandra Heick
Wie die Kühe wissen auch die Schweine, wann es Zeit für Futter ist.© Foto: Sandra Heick
Wenn die Schweine frisches Heu bekommen, sind sie hellwach.© Foto: Sandra Heick
Von den Schweinen geht Bernhard Kertelge zurück zu den Milchkühen. Die sind inzwischen alle fertig gemolken und brauchen Futter: Grundfutter, Kraftfutter und Heu.© Foto: Sandra Heick
Weil das Melken anstrengt ist, legen sich die Kühe danach hin. Auch Bernhard Kertelge ist froh, wenn er ab und an mal ein paar Minuten Pause machen kann.© Foto: Sandra Heick
Die Schweinemast ist neben der Milcherzeugung das zweite Standbein der Familie Kertelge. Wenn die Ferkel groß genug sind, kommen sie zu den großen Schweinen in den modernen Maststall.© Foto: Sandra Heick
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So sieht Bernhard Kertelges Tagesablauf aus

 

Unser Projekt "24 Stunden - 24 Facetten der Zeit"

Dieser Artikel ist Teil unseres großen Multimedia-Projekts "24 Stunden - 24 Facetten der Zeit" zum Schalttag, zum 29. Februar 2016. Unser Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für diese Zeit-Reise.

Die Grafik funktioniert auf dem Smartphone am besten quer.

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