Deutsche Ski-Damen enttäuschen bei Heimpremiere
Mit einem Sturz von Maria Riesch und einer verkrampften Fahrt von Kathrin Hölzl haben die deutschen Skirennfahrerinnen die Chance auf ein gutes Abschneiden beim ersten Saison-Rennen vor heimischem Publikum verpasst.
«Der zweite Durchgang ist völlig in die Hose gegangen. Da schlagen wir uns selbst. Wir sind vielleicht noch ein bisschen grün hinter den Ohren, um das ins Ziel zu bringen», sagte Damen-Trainer Mathias Berthold nach dem Riesenslalom-Weltcup im bayerischen Ofterschwang. Beim fünften Saisonsieg der Italienerin Denise Karbon musste sich der Deutsche Skiverband (DSV) mit Platz neun der Bischofswiesenerin Hölzl als bestem Ergebnis zufriedengeben. Viktoria Rebensburg (Kreuth) als 19. und Carolin Fernsebner (Ramsau) auf Rang 27 holten noch Weltcup- Punkte. Monika Springl (Schellenberg) verpasste den zweiten Lauf.
Dabei hatte es nach dem ersten Durchgang noch so ausgesehen, als ob Riesch & Co. den 7500 Zuschauern im Oberallgäu ein kleines Skifest bescheren könnten. «Ich habe keine Schmerzen, aber ich bin enttäuscht. Das hätte endlich mein langersehntes Top-10-Ergebnis im Riesenslalom werden können», sagte die Partenkirchenerin, die Zwölfte des ersten Laufs war und erst mit einem Sturz zu Beginn des Zielhangs die Chance auf wertvolle Weltcup-Punkte im Kampf um die Große Kristallkugel vergab. So musste die 23-Jährige die Österreicherin Nicole Hosp, die hinter Karbon und vor ihrer Teamkollegin Elisabeth Görgl Zweite wurde, an der Spitze des Gesamtweltcups weiter davonziehen lassen. Hosp führt nun mit 839 Punkten vor Lindsey Vonn (USA/773) und der unzufriedenen Riesch (713).
«Es war ziemlich dunkel, man konnte die kleinen Bodenwellen sauschlecht sehen und da hat es mich ausgehoben», haderte Riesch mit den wechselhaften Lichtverhältnis am Ofterschwanger Horn. Eine Entschuldigung, die der meist mit seiner Kritik zurückhaltende Damen- Chef nicht akzeptierte. «Es ist uninteressant, ob die Piste hell oder dunkel ist. Das ist für alle dasselbe», stellte Berthold klar. «Wenn man mit der dunklen Piste zu kämpfen hat, ist man fehl am Platze.»
Genervt war auch Riesenslalom-Spezialistin Hölzl, nachdem sie im Entscheidungslauf von Rang fünf auf den neunten Platz zurückgefallen war und damit ihr ersehntes zweites Podium letztlich klar verpasste. «Ich möchte es unbedingt, aber es klappt halt nicht. Und dann verkrampft man», sagte die 23-Jährige. «Langsam regt es mich schon auf. Ich bin immer unter den ersten zehn, aber habe auch immer einen Durchgang dabei, in dem ich irgendeinen Scheiß baue.»
Wieder einmal perfekt lief es dagegen für Sieg-Sammlerin Karbon. Trotz eines gebrochenen Daumens düpierte sie im zweiten Lauf die gesamte Konkurrenz und fuhr von Rang neun zu ihrem fünften Saison- Erfolg. «Ich habe einfach versucht, Vollgas zu», sagte die 27-Jährige strahlen und darf den Disziplin-Weltcup als fast sicher verbuchen.