Das sind die Gewinner des Grimme Preises 2017

Schlappe für Privatsender

Politisch brisant und hochaktuell sind die Fernseh-Stoffe, die in diesem Jahr den Grimme-Preis erhalten haben. Eine eindeutige Schlappe mussten die privaten Sender hinnehmen. Auszeichnet wurden auch ein Dokumentarfilmer aus Selm und eine Geschichte über einen Jungen aus der Dortmunder Nordstadt. Hier sind die Gewinner in der Übersicht.

Essen

, 08.03.2017, 14:14 Uhr / Lesedauer: 1 min

Lediglich die Pro7-Show "Applaus und Raus" mit Oliver Polak konnte aus Sicht der privaten Sender einen Grimme Preis abstauben.  Es ist eine Talkshow, die es in sich hat. Wenn sich Moderator Oliver Polak langweilt, muss sein Talkshow-Gast schnell wieder vom Sofa verschwinden.

Auch Jan Böhmermann kann sich freuen. Mal wieder. Er erhielt seinen dritten Grimme-Preis für zwei Beiträge. "Verafake", bei der einen vermeintlich minderbemittelten Kandidaten in die Sendung "Schwiegertochter gesucht" eingeschleust hatte" und "Einspielerschleife", bei der er eine ganze Sendung mit einer traumartigen Sequenz füllte. Es war die erste Sendung nach dem Erdogan-Eklat.   

Auch ausgezeichnet wurde die Geschichte von Lutwi aus der Dortmunder Nordstadt. Der Sohn von Roma aus dem Kosovo ist am liebsten draußen und muss seinen Eltern Briefe der Ausländerbehörde übersetzen, denn die Abschiebung droht. Eine halbe Stunde lang folgt der WDR der Geschichte des Jungen (der Film ist hier zu sehen). 

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Die Gewinner im Überblick:

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Die Grimmepreis-Gewinner im Überblick

Politisch brisant und hochaktuell sind die Fernseh-Stoffe, die in diesem Jahr den Grimme-Preis erhalten haben. Eine eindeutige Schlappe mussten eindeutig die privaten Sender hinnehmen. Lediglich eine Pro7-Sendung wurde als preiswürdig erachtet. Hier sind die Gewinner in der Übersicht.
08.03.2017
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Die Fotostrecke enthält 13 der 15 Siegerfilme, Fotos für "Schatten des Krieges" (Wettbewerb Information und Kultur) sowie "Ein Teil von uns"(Wettbewerb Fiktion) fehlen.

 

Insgesamt waren es vor allen Dingen brandaktuelle Gesellschaftsthemen, die zu den Gewinnern zählen. So wurde zum Beispiel der Selmer Dokumentarfilmer Ashwin Raman ausgezeichnet, der sich für seine Doku "Im Nebel des Krieges" und "An vorderster Front" an die Grenzen von Irak und Syrien begab und dort filmte, wo auch geschossen wurde.

Auch der erste Teil der ARD-Spielfilm-Triologie "Mitten in Deutschland" über den rechtsterroristischen NSU (unter anderem mit Anna Maria Mühe als Beate Zschäpe) wurde ausgezeichnet, ebenso wie  Produzentin Gabriela Sperl für das Gesamtkonzept des Mehrteilers. So gingen von den insgesamt 15 Preisen 13 an ARD-Anstalten. Neben dem Preis für Pro 7 wurde für das ZDF lediglich der Kinderfilm "Der Mond und ich" ausgezeichnet.

mit Material von dpa

 

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