Angriffe beim CSD: Unbekannte schlagen auf Teilnehmer in Dresden ein

Queerfeindlichkeit

Die queerfeindlichen Angriffe gehen weiter: Nach Münster und Bremen kam es nun beim Christopher Street Day in Dresden zu Attacken, bei denen mehrere Teilnehmer verletzt wurden.

Dresden

06.09.2022, 21:24 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mit einem Zeugenaufruf sucht die Polizei nach drei Angreifern, die zwei Teilnehmer des Christopher Street Days (CSD) in der Dresdener Altstadt attackiert haben sollen. Die Unbekannten schlugen am Samstagabend auf einen 18- und einen 27-Jährigen ein und verletzten sie, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Demnach flohen die Täter in unbekannte Richtung. Die Verletzten kamen zur Untersuchung in eine Klinik. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Es war nicht der einzige Übergriff auf CSD-Besucher am Wochenende: Laut Bundespolizei wurde ein weiterer Teilnehmer am Dresdner Hauptbahnhof beleidigt und verletzt. Einsatzkräfte bemerkten den Angriff, gingen dazwischen und nahmen den Tatverdächtigen fest, wie es bei Twitter hieß.

SPD in Dresden fordert besseren Schutz für queere Menschen

Die SPD in Dresden forderte einen besseren Schutz queerer Menschen. „Ich hoffe, dass die Angriffe so weit wie möglich aufgeklärt und die Täter entsprechend bestraft werden“, erklärte der Vorsitzende Albrecht Pallas. Den Angaben zufolge war einer der beiden Teilnehmer, die von den drei Unbekannten attackiert wurden, SPD-Mitglied.

Tausende Menschen waren am Samstag bei der CSD-Parade durch Dresden gezogen. Bei einer CSD-Versammlung Ende August in Münster war ein 25-Jähriger tödlich verletzt worden. In Bremen wurde am Samstagabend eine Transfrau in einer Straßenbahn von Jugendlichen beschimpft und mit Fäusten ins Gesicht geschlagen. Sie kam mit schweren Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus.

Der CSD erinnert jedes Jahr in vielen Städten der Welt an Ereignisse vom 28. Juni 1969, als Polizisten die New Yorker Schwulen- und Lesbenbar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street stürmten. Das hatte mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und Transsexuellen ausgelöst.

dpa

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