Chöre singen an elf Industrie-Standorten
„!Sing – Day of Song“ kooperiert mit Extraschicht
Nach dem Erfolg des ersten „!Sing – Day of Song“ als Teil der Kulturhauptstadt „Ruhr.2010“ fehlte es dem Fest 2012 und 2014 an überregionaler Reichweite. Aufmerksamkeit soll das Sängerfest der Ruhr Tourismus GmbH am 30. Juni durch Kooperationen bekommen.

Steven Sloane (2.v.r.), Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker mit Sängern der „Pottspatzen“ vor der Bochumer Jahrhunderthalle – der Oberhausener Männerchor tritt beim „!Sing – Day of Song“ auf dem Gelände der Zinkfabrik Altenberg auf. © Tobias Wurzel
Das Tagesprogramm des „!Sing – Day of Song“ ist an elf Standorten der „Extraschicht“ zu hören, der Nacht der Industriekultur, die auch am 30. Juni stattfindet. Es beginnt um 12.10 Uhr mit dem gemeinsamen Singen des „Steigerliedes“ und endet um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Großes Finale in der Jahrhunderthalle
Für das „!Sing“-Finale ab 22.30 Uhr in der Bochumer Jahrhunderthalle gibt es eine Kooperation mit dem „Klavier-Festival Ruhr“. Folgende Orte sind noch dabei:
- Auf dem Gelände der Dortmunder Kokerei Hansa, Emscherallee 11, singt ab 12.45 Uhr der Jugendchor „Con anima“. Es folgen Gospel, Volkslieder und Filmmusik vom „Jungen Chor Kirchborchen“. Es treten auch der „Schulchor Schrabergspatzen“ und der „Projektchor Klangvoll“ auf.
- Eine Band mit E-Bass, Akkordeon und Trompete und mehr als 30 Chöre nehmen am „!Sing – Day of Song“ im Dorstener Creativ-Quartier Fürst Leopold, Fürst-Leopold-Allee 65, teil. Sie treten ab 13 Uhr teils parallel in der Lohnhalle, Traumfänger-Galerie, Maschinenhalle und im Vinylcafé auf.
- Mit Pop- und Jazzklängen starten die „Urban Voices“ ab 12.30 Uhr auf der Essener Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100, das Programm. Es treten Senioren- und Kinderchöre auf. Das Programm geht sogar bis 16.30 Uhr.
- Die Frauenchöre „Just for Joy“ und „B.Happy“ gehören zum „!Sing“-Programm in der Bochumer Privatbrauerei Moritz Fiege, Moritz-Fiege-Straße 1. Außerdem tritt der A-cappella-Chor „Crashendo“ auf.
„Darf man überhaupt öffentlich singen?“
Programm gibt es auch in Moers, Dinslaken, Duisburg, Oberhausen, Hattingen, Recklinghausen und Unna. Das gemeinsame Singen steht im Vordergrund.
„Darf man überhaupt öffentlich singen?“ – in Bezug auf die Volksmusik-Propaganda der NS-Zeit stellte sich Steven Sloane diese Frage. Er ist Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker, die das „!Sing“-Finale in der Jahrhunderthalle mitgestalten. Seine Antwort ist also eindeutig. Ein nächster „!Sing – Day of Song“ würde 2020 zehnjähriges Bestehen feiern.