Bruno Jonas: Satire kann Gesellschaft nicht verändern

Der Kabarettist Bruno Jonas glaubt nicht, dass Satire die Gesellschaft verändern kann. «Die Welt ändert sich jeden Tag, ganz ohne das Zutun von Kabarettisten», sagte Jonas in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

München (dpa)

27.11.2012, 10:58 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Autor und Kabarettist Bruno Jonas wird 60. Foto: Jan Woitas

Der Autor und Kabarettist Bruno Jonas wird 60. Foto: Jan Woitas

Die Frage nach ihrer verändernden Wirkung werde Kabarettisten oft gestellt. «Ich glaube, Kabarett und Weltveränderung verhalten sich wie alkoholfreies Bier zum Vollrausch. Es gibt immer Leute, die was spüren.» Jonas wird am 3. Dezember 60 Jahre alt.

Leider lasse auch die Sprachfertigkeit des Publikums nach. «Nicht alle können Ironie erkennen. Satirische Mittel wirken für viele heute schon exotisch, so dass man nie davon ausgehen kann, richtig verstanden zu werden. Doppelbödigkeiten sind gefährlich und führen oft zu Missverständnissen.» Politiker arbeiteten dagegen mit «ganz einfachen Botschaften».

Trotzdem mache es ihm Spaß, auf der Bühne zu stehen und sich über die Zeitläufe lustig zu machen. «Ich freue mich, wenn sich das Publikum für mich entscheidet und die Leute mir und meinen Gedanken folgen. Damit kann man doch zufrieden sein.» Er müsse nicht unbedingt jeden Tag die Welt verändern. «Hat denn Joan Baez mit ihren Liedern den Vietnamkrieg beendet?»

Jonas zählt zu den prominentesten Kabarettisten in Deutschland. Jahrelang stand er zusammen mit Kabarett-Altmeister Dieter Hildebrandt in der legendären ARD-Sendung «Scheibenwischer» auf der Bühne. Zur Zeit bestreitet er zusammen mit Monika Gruber und Rick Kavanian im bayerischen Fernsehen die monatliche Satireshow «Die Klugscheißer».

Website Bruno Jonas

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