„Bruchstücke eines Traums “ sind spielerische Farbtupfer
Kunstmuseum Gelsenkirchen
Vor 70 Jahren fand sich in der Trümmerlandschaft des Ruhrgebiets die Künstlergruppe "Junger Westen" zusammen. Mit der Ausstellung "Bruchstücke eines Traums" nimmt das Kunstmuseum Gelsenkirchen dieses Jahr zum Anlass, die Künstler, die nach dem Krieg auf der Suche nach Form und Ausdruck waren, zu präsentieren.

Hubert Berkes „Bruchstücke eines Traums“ von 1946 ist der Farbtupfer der gleichnamigen Ausstellung.
Betrachtet man die drei Wände, die alle 15 Arbeiten zeigen, sticht eine Arbeit besonders heraus: Hubert Berkes "Bruchstücke eines Traums".
Das Ausstellungs-Titelbild von 1946 ist ein auffälliger Farbtupfer neben den schwarzen Kohlezeichnungen Heinrich Siepmanns, Gustav Deppes detailreicher Schwarz-Weiß-Lithografie "Haus Witten" und dem erdfarbenen Aquarell "Rieselndes Mondlicht" von Georg Meistermann.
Form- und Farbenspiel wirkt wie eine Vision
Berkes farbenreiche Kreidezeichnung lässt seine Suche nach neuen Ausdrucksformen erkennen: eine abstrakte Landschaft in kraftvollem Gelb, Rot und Grün, Formen liegen spielerisch kreuz und quer, verstecken sich teils ineinander. "Es wirkt fast wie eine Vision", meint Museumsleiterin Leane Schäfer.
Auf der Wand gegenüber prangt die großformatige Lithografie "Warten auf Godot" von Hap Grieshaber - schwarze, rundliche Formen auf weißem Papier, durchzogen von gestrichelten Linien.
Formen ändern sich scheinbar wie von selbst
Lässt man das Werk länger auf sich wirken, verändert man scheinbar selbst die Formen. Unentschlossenheit und Beweglichkeit deuten, wie bei Berke, auf die Suche nach eigener Form- und Bildsprache.
Neben dem Kunstmuseum Gelsenkirchen nehmen fünf weitere RuhrKunstMuseen am Ausstellungsprojekt "Junger Westen" seit Februar 2017 bis zum 2. April 2018 teil.