Bochum darf sich auf eine Tradition zu Weihnachten freuen

Oratorium von Bach

Jede Tradition fängt einmal klein an. Bei den Bochumer Symphonikern und dem Jugendkonzertchor der Dortmunder Chorakademie allerdings mit einem Riesenerfolg an der Kasse. Innerhalb von drei Tagen waren die beiden Konzerte von Bachs "Weihnachtsoratorium" (Kantaten 1-3 und 6) ausverkauft.

DORTMUND

, 20.12.2016, 01:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der Jugendkonzertchor der Chorakademie hat (wie auf diesem Foto) auch schon a-cappella begeistert. Jetzt hat er zum ersten Mal Bachs Weihnachtsoratorium gesungen.Foto: Pascal Amos Rest

Der Jugendkonzertchor der Chorakademie hat (wie auf diesem Foto) auch schon a-cappella begeistert. Jetzt hat er zum ersten Mal Bachs Weihnachtsoratorium gesungen.Foto: Pascal Amos Rest

Im Konzerthaus Dortmund erlebte das Publikum am Montag die Premiere, im Musikforum Bochum darf es sich am Freitag darauf freuen. In beiden Häusern möchten Chor und Orchester die Aufführung zu einer festen jährlichen Einrichtung machen.

Die Bochumer Symphoniker sind auch ein gutes Barockorchester. Vor allem die Holzbläsersolisten unter den 31 Musikern waren glänzend disponiert. Und das Orchester begleitete so sensibel, dass sich die jungen Stimmen der Jugendlichen mühelos sehr textverständlich über das Orchester hinwegsetzen konnten.

Atmosphärisch dicht

Natürlich haben die jungen Stimmen noch nicht so viel Kraft wie die von Erwachsenen, aber um die Ausgewogenheit in der Besetzung mit 24 Frauen- und 32 Männerstimmen werden viele Chöre den Jugendkonzertchor beneiden. Und der hat sich in den vier Jahren nach seiner Gründung zu einem homogenen, souveränen Klangkörper entwickelt.

Chorleiter Felix Heitmann legte alle vier Kantaten leicht romantisiert an. Manchmal hätte man sich in den Tempi mehr Zug gewünscht - besonders in den Evangelistenworten und den Bass-Arien, die Jens Hamann etwas pathetisch gestaltete. In anderen Arien wie der ersten Altarie staunte man über das flotte Tempo, das Sonja Koppelhuber da vorlegte.

Ihre jugendliche Stimme passte gut zum liedhaften Tenor von Stephan Scherpe und zum klaren Sopran von Meike Leluschko. Eine atmosphärisch dichte Aufführung in einer Kirche kann ein Weihnachtsoratorium im Konzertsaal nicht ersetzen, ist aber eine gute Ergänzung.