Bericht: VW-Manager in den USA festgenommen

Verabredung zum Betrug

Die US-Bundespolizei FBI hat einem Bericht zufolge im Zusammenhang mit dem Abgasskandal einen VW-Manager festgenommen. Ihm werde Verabredung zum Betrug vorgeworfen, schreibt die „New York Times“ unter Berufung auf informierte Kreise.

BERLIN/DETROIT

09.01.2017, 11:43 Uhr / Lesedauer: 1 min
Medienberichten zufolge nahm das FBI in den USA einen VW-Manager fest.

Medienberichten zufolge nahm das FBI in den USA einen VW-Manager fest.

Der festgenommene VW-Manager soll demnach eine Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung des Skandals gespielt haben. „Mit Blick auf laufende Untersuchungen äußern wir uns nicht dazu“, sagte ein VW-Sprecher am Montag. „Wir arbeiten weiter eng mit dem Justizministerium zusammen.“

Die „New York Times“ schreibt weiter, der Manager sei am Samstag in Florida verhaftet worden. Bereits an diesem Montag könnte demnach in Detroit Anklage gegen ihn erhoben werden, schreibt das Blatt. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Mehrere Milliarden teure Strafzahlung

Anderen Medienberichten zufolge steht Volkswagen kurz vor einem Milliardenvergleich mit der US-Justiz. Schon in der kommenden Woche könnte eine Einigung erzielt werden, die strafrechtlichen Ermittlungen beizulegen, schrieben US-Medien am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die damit verbundene Strafzahlung dürfte dem „Wall Street Journal“ zufolge bei mehreren Milliarden Dollar liegen. Auch dies wollte eine VW-Sprecherin auf Nachfrage nicht kommentieren. Offen ist auch, ob und welchen Zusammenhang es zwischen einem Vergleich und der Festnahme des Managers gibt.

Unklar ist den Berichten zufolge auch, ob VW im Rahmen des Vergleichs mit dem Justizministerium ein Schuldgeständnis abgeben werde, schreibt das „Wall Street Journal“ weiter. Den Quellen zufolge dürften dem Konzern Betrug und Irreführung von Regierungsbeamten zur Last gelegt werden. Der Kompromiss dürfte demnach neben strafrechtlichen weitere zivilrechtliche Bußgelder umfassen.

Volkswagen bemüht sich, die Auseinandersetzung mit dem US-Justizministerium noch vor Amtsantritt des künftigen Präsidenten Donald Trump am 20. Januar beizulegen. Konzernchef Matthias Müller hatte im November nach den US-Wahlen gesagt, er hoffe, dass sich das Ergebnis nicht negativ auf die Verhandlungen auswirken werde.

VW hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests manipuliert zu haben. Die US-Ermittler prüfen in diesem Zusammenhang seit über einem Jahr kriminelle Vergehen. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge von dem Skandal betroffen, davon mehr als 550.000 in den USA.
 

 

 

von dpa