In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären die Staatsanwaltschaft Bochum und das Polizeipräsidium Bochum, dass der 48-jährige Bergkamener, der am 30. Juni in Bochum einen Säureangriff verübt haben soll, tot ist. Der Mann starb in seiner Zelle in Untersuchungshaft.
Am frühen Freitagmorgen (11. Oktober), so heißt es in der Pressemitteilung, wurde festgestellt, dass sich der 48-Jährige in seiner Zelle eigenständig das Leben genommen habe. Hinweise auf Fremdverschulden lägen nicht vor. „Das Kriminalkommissariat 11 hat unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Bochum die weiteren Ermittlungen aufgenommen.“
Angriff aufgrund einer Verwechslung
Die in Bochum ausgeübte Tat, die dem Bergkamener zur Last gelegt worden war, hatte auch in der Heimatstadt des Mannes für Aufsehen gesorgt. In der Nacht direkt nach der Tat war die Wohnung des Mannes an der Hochstraße in Bergkamen-Mitte unter großen Sicherheitsvorkehrungen durchsucht worden. Dazu war die Straße gesperrt worden. Spezialkräfte der Feuerwehr standen bereit, sollte es zu einer chemischen Einsatzlage kommen. Gefunden wurde diesbezüglich in der Wohnung aber nichts.
Am Sonntag, 30. Juni 2024, war in Bochum ein Mann in einem Café vorsätzlich mit Säure übergossen worden. Er wurde schwer verletzt und wird noch monatelang mit den Folgen des Attentats zu kämpfen haben. Neben ihm wurden auch seine Partnerin, Zeugen und Rettungs- und Polizeikräfte leicht durch die hoch konzentrierte Säure verletzt. Im Zuge der Ermittlungen durch die Mordkommission „MK Säure“ war herausgekommen, dass es sich bei der Tat um eine Verwechslung gehandelt hatte. Der Anschlag sollte einem anderen Opfer gelten.

Ebenfalls verhaftet wurde im Zuge der Ermittlungen ein Lünener, der den Bergkamener zum Tatort gefahren haben soll. Im Laufe des Oktobers hatte die Staatsanwaltschaft eigentlich offiziell Anklage gegen den Bergkamener erheben wollen. Nun muss sie im Fall seines Todes ermitteln.